nach dem Kicker, hat sich nun auch Sport1.de mit Boakye befasst:
Boakye, der neue König der Alm
Isaac Boakye (r.) traf am Wochenende gegen Stuttgart zweimal
Bielefeld - Fünf Tore in den letzten fünf Pflichtspielen, dazu der verwandelte Elfmeter im Pokal-Krimi gegen die Kickers aus Offenbach.
Keine Frage - Isaac Boakye vom DSC Arminia Bielefeld hat einen traumhaften Start ins neue Jahr hingelegt und darf sich weiterhin Hoffnung auf eine WM-Teilnahme in Deutschland machen.
"Ich danke Gott"
Mit seinem Doppelpack am Samstag gegen den VfB Stuttgart brachte der Ghanaer seinen Klub der "Mission Klassenerhalt" zudem einen großen Schritt näher. Sieben Punkte beträgt der Vorsprung der Ostwestfalen nach dem 2:1 auf die Abstiegsränge.
Ganz nebenbei sorgte Boakye mit den beiden Treffern auch für die erste Auswärtsniederlage der Schwaben in der laufenden Saison.
In Bielefeld angekommen
"Ich bin einfach nur glücklich", freute sich der Stürmer im Gespräch mit Sport1.de. "Ich danke Gott für dieses Spiel und die Tore, die ich erzielen durfte".
Für den sympathischen Stürmer ist es die dritte Saison bei der Arminia. Während er im ersten Jahr mit 14 Toren maßgeblichen Anteil am Aufstieg aus der Zweiten Liga hatte, warf ihn in der vergangenen Spielzeit eine schwere Kniverletzung zurück. Boakye absolvierte lediglich zehn Bundesligaspiele (zwei Treffer).
Doch in dieser Saison ist er offenbar so richtig in Bielefeld angekommen, nicht nur sportlich.
Eingewöhnungsphase beendet
"Isaac brauchte eben ein bisschen Zeit, um sich in die Mannschaft zu integrieren", bestätigt Kapitän Mathias Hain. "Wo die anderen gerne zusammen feiern oder Pressetermine wahrnehmen, bleibt er lieber zuhause bei seiner Frau und seinem Sohn."
Doch auch das hat sich mittlerweile geändert. Der Afrikaner, dessen Vertrag bis 2008 läuft, fühlt sich sichtlich wohl auf der Bielefelder Alm.
In den letzten drei Ligaspielen traf der Ghanaer gleich viermal. Die Arminia profitiert mehr und mehr von seiner Spielstärke, Spritzigkeit und Torgefahr.
Bisher acht Tore und drei Vorlagen
Zudem glänzte der Stürmer neben seinen acht Saisontoren bereits dreimal als Vorbereiter.
Trotzdem wirkt der Stürmer nie überheblich, eher schüchtern kommt er daher, wenn er verspricht, dass er in dieser Saison seine Tor-Statistik noch deutlich aufbessern möchte.
"Ich könnte jetzt sagen, dass ich auf 20 Tore diese Saison komme", so Boakye. "Doch das ist nur eine Zahl. Wichtig ist, dass die Mannschaft gewinnt".
Beim Arika-Cup nur Zuschauer
Seine derzeitige Form ist auch ein deutlicher Fingerzeig in Richtung Nationalelf. Denn als sein südafrikanischer Mannschaftskollege Sibusiso Zuma stolz die Einladung für den Afrika-Cup erhielt, wartete Boakye im Januar vergeblich auf einen Anruf des ghanaischen Verbandes.
Der 24-Jährige spielte im Konzept von Nationaltrainer Ratomir Dujkovic keine Rolle mehr.
Die Ignoranz des Nationaltrainers spornte Boakye offenbar an: Während seine Landsmänner in Ägypten mit nur einem Sieg aus drei Spielen bereits nach der Gruppenphase die Rückreise antreten mussten, erwärmte der Stürmer im kalten Deutschland die Herzen der Arminia-Fans.
WM-Zug noch nicht abgefahren
Jetzt wittert er erneut seine WM-Chance: "Ich weiß, meine Leistung wird mich ins Team zurückbringen. Ich möchte meine Mannschaft unbedingt bei der WM unterstützen."
Und der WM-Zug scheint für ihn noch längst nicht abgefahren zu sein: Aufgrund der desolaten Ergebnisse beim Afrika-Cup will Trainer Dujkovic seine Mannschaft auf zehn Positionen verändern.
Für Boakye ein Grund mehr, in der Bundesliga weiter auf Tore-Jagd zu gehen.
Jessica Pulter