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Wer so denkt, ist ein Phantast"
kicker: Arminia hat in Bremen und gegen die Bayern gepunktet, steckt nach der Niederlage in Wolfsburg aber wieder im Abstiegskampf. Wird die Partie gegen Lautern ein Schlüsselspiel, Herr Dammeier?
Detlev Dammeier: Uns war schon in der Winterpause bewusst, dass dieses Spiel richtungweisend wird. Trotzdem stehen wir nicht vor einem Endspiel. Ein Sieg wäre aber ein sehr großer Schritt, besonders wenn man auf die Spiele danach schaut, in Berlin, gegen Stuttgart und auf Schalke. Wir sind am Anfang eines langes Weges.
kicker: Vor der Niederlage in Wolfsburg war Arminia sechs Spiele ungeschlagen. Jetzt ist sie aber auch seit vier Spielen ohne Sieg.
Dammeier: Das lasse ich nicht gelten. Die Leistungen und Ergebnisse waren in Ordnung. Aber wir sind uns unserer Situation bewusst. Den Klassenerhalt haben wir noch lange nicht im Sack.
kicker: War dieses Gefühl nach den Erfolgen bei einigen vorhanden?
Dammeier: Selbst wenn es da gewesen wäre, muss es mit unserer Niederlage und den Ergebnissen der Konkurrenten verflogen sein. Wir sind uns der Gefahr bewusst. Aber wenn man lange auf gutem Niveau gespielt hat, darf man auch nach einem schwächeren Spiel nicht auf Panik machen.
kicker: Der Druck, gewinnen zu müssen, ist jetzt aber gestiegen.
Dammeier: Dass der Druck jetzt höher ist, ist keine Frage. Aber selbst wenn wir nicht gewinnen, heißt das nicht, dass wir absteigen. Und Kaiserslautern hat zuletzt auch nicht so stark gespielt, dass wir Angst haben müssten.
kicker: Umgekehrt gilt das aber genauso. In drei der letzten vier Spiele hat Arminia nicht getroffen.
Dammeier: Das ist kein Problem. Artur Wichniarek ist wieder fit. Und Momo Diabang und Du-Ri Cha haben gegen Bremen noch getroffen. Wir haben kein Sturmproblem. Die momentane Situation darf man nicht überbewerten.
kicker: Herr Dammeier, droht der Arminia, die vor kurzem die Abstiegszone aus sicherer Distanz zu beobachten schien, jetzt das große Zittern?
Dammeier: Das ist für uns keine neue Konstellation. Als wir nach der Niederlage in Cottbus abzustürzen drohten, war das nicht anders. Uns war klar, dass wir nicht mit sechs Punkten Abstand zu den Abstiegsplätzen durch die Saison gehen. Wer so denkt, ist ein Phantast. Und vergangene Saison sind wir erst am letzten Spieltag aufgestiegen. Die Situation war viel brisanter.
Interview: Stephan von Nocks