Ich habe hier mal den Bericht über die Alm, so wie er auf der HP der Sportblöd steht:
Schöne Grüße vom FC Barcelona
Auf der Alm, da gibt's koa Sünd? Das sehen manche Bielefelder etwas anders, weiß der Stadion-Inspektor. Dennoch gibt es für das Stadion eine ordentliche 3. Vielleicht auch weil ein Hauch von "Nou Camp" durch die Alm weht: Die Anzeigetafeln im Bielefelder Stadion stammen aus Barcelona, wo sie nach den Olympischen Spielen 1992 nicht mehr gebraucht wurden. Die detaillierte Auswertung lesen Sie ab Mittwoch in Sport-Bild.
Da steht er nun, Ihr Stadion-Inspektor, und guckt auf dem Bielefelder Bahnhofsplatz ratlos in die Runde. Ein paar leere Linienbusse stehen zwar in einer Warteschleife da, vier kleine Mannschaftswagen Polizei, zwei Streifenwagen und eine Hand voll Fußballfans. Aber kein einziges Hinweisschild, das erklärt, wo wohl der kürzeste Weg zur Stadtbahn sein mag.
Am Kiosk, wo die Vorspiel-Bratwurst für 1,70 Euro zu haben ist und die Cola für einsfünfzig, geht der Inspektor deshalb mal fragen - nicht ahnend, dass man ihn offenbar mit Günther Jauch verwechselt und für einen Quiz-Onkel hält. Denn auf die freundliche Frage "Wo, bitte, geht's denn hier zur Linie 4?" antworten drei Spaßvögel mit einer Gegenoffensive. "Sagen wir dir sofort, wenn du weißt, was Pillepoppen, Pölter und Pickert sind."
Pech gehabt, Jungs, da kennt ihr den polyglott erfahrenen Stadion-Inspektor schlecht, der nämlich postwendend "Kaulquappen", "Opas langes Nachthemd" und "lippischer Pfannen-Kuchen, besonders lecker mit Rosinen" erwidert und zu seiner großen Freude in ziemlich bedröppelte Gesichter schaut.
Und der sich dann - nunmehr ausgestattet mit der Kenntnis, dass es vom Bahnhof nicht mal 300 Meter immer geradeaus in die unterirdisch geführte Stadtbahn sind - fröhlich pfeifend auf den Weg macht.
Warum heißt die Alm "Alm"?
Auf Anhieb das richtige Gleisbett vor Ort zu finden, ist dennoch nicht ganz leicht, weil alles Mögliche auf den Richtungsanzeigen steht, nur nicht das simpelste aller Kürzel: Alm - das Stadion, in dem die Arminia zu Hause ist.
"Warum bloß heißt die Alm 'Alm'?", fragt der Stadion-Inspektor das Rudel der ihn umringenden Fans, als der Zu in (die richtige) Richtung Lohmannshof ruckelt. Zwei Stationen beziehungsweise drei Minuten hätte die richtige Antwort Zeit, doch da stürmen alle, die zum Fußball wollen, an der Station Rudolf-Oetker-Halle schon wieder raus. Und da wir hier nicht auf Bildungsreise sind, bleiben die Münder offen, aber stumm.
Deshalb hier für alle, die nicht unwissend sterben wollen: Bauer Lohmann hatte dem Verein 1923 eine Wiese an der Melanchthonstraße überlassen. Wegen der daraufhin - zum "höchsten Punkt Bielefelds", wie es damals hieß - aufgeschütteten Erdwälle wurde der Bolzplatz ebenso respektvoll wie schlicht Alm getauft. Daher der Name Bratkartoffel!
Nach gerade mal 400 kurzen Schritten zwischen Max-Planck-Gymnasium und Gertrud-Bäumer-Schule steht der Inspektor jetzt am Stadion-Einlass, wo es dank der mit leuchtend gelben Westen ausgestatteten Kontrolleure flink, freundlich und dennoch ausgesprochen gründlich zugeht
Neue Osttribüne - wenn der Klassenerhalt geschafft ist
Entlang der "Fressgasse" hinter der kombinierten Steh- und Sitzplatz-Südtribüne kämpft er sich nun durch ein fröhliches erstligataugliches Fachpublikum zur Gegengerade durch. Das ist jener Stahlrohr-Niedrigbau, der aus den siebziger Jahren noch übrig geblieben ist und der vorüberfliegenden Vogelschwärmen von oben herab vorgaukeln könnte, die Bielefelder Arena habe eine Hufeisenform (was ja Glück bringen soll).
Pech nur: Gleich dahinter wird gewohnt, und wenn zu viel Schall und Rauch aus dem Stadion quellen, kriegt so mancher Dickschädelwestfale einen fetten Hals und ruft empört nach der Polizei. Auch deshalb gilt längst als fest versprochen: Falls Arminia die Klasse hält, gibt's eine nagelneue Osttribüne, auf hohem Niveau und mit allem Komfort.
Schade eigentlich, bedauert der Inspektor, nachdem er sich von Block E, Reihe 28, Platz 37 einen ersten Überblick verschafft hat: Rote Ziegeldächer, schlanke Bäume und vier Kirchtürme hinter dem heute noch flachen Bau säumen das Szenario im Abendlicht wie eine grandiose Theaterkulisse, an dessen Horizont der Teutoburger Wald abgrüßt.
Echte Bielefelder Fans wissen und haben davon natürlich gar nichts, denn sie stehen buchstäblich mit dem Rücken zur Wand. Aber wie sie da stehen! Eine einzige blau-schwarze Mauer, die 90 Minuten am Stück ohrenbetäubend sprechen kann: "Bie-le-feld! Bie-le-feld! Bie-le-feld!"
Den kompletten Test lesen Sie ab Mittwoch in Sport-Bild.