Wir sind was das Thema "Hirnklempner" angeht auch nicht anders als andere Vereine. Ich halte diese Branchenentwicklung für äußerst bedenklich. Jetzt wird nicht nur der Körper auf maximale Leistung optimiert, sondern auch der Kopf - die langfristigen Probleme dieser Entwicklung für die betroffenen Profis kann jetzt noch niemand abschätzen. Vor allem wenn wie bei den Spitzenclubs der Seelenklempner schon in der Jugend aktiv wird, also in der Phase in der sich die Persönlichkeit noch formt. Was passiert mit diesen "frisierten" Zombies, wenn es irgendwann vorbei ist mit Profifussball? Sind sie dann noch normale, ins gewönliche Arbeitsleben integrierbare Persönlichkeiten? Oder viele reif für Eickelborn? Übertrieben gesagt...
Wie verantwortungsvoll gehen die Seelenklempner an ihre Aufgabe? Immerhin befinden sie sich auch in einem gewissen Abhängigkeitsverhältnis zum Verein, sei es als selbstständiger "Vertragspsychologe" oder als Angestellter. Wird da in sportlich kritischen Situationen auch wirklich immer Rücksicht auf die geistige Gesundheit des Profis genommen, oder im Zweifel doch lieber der kurzfristige mannschaftliche Erfolg (und damit der eigene finanzielle Erfolg des Klempners) vorgezogen und alles Andere kann man ja noch später irgendwie "regeln"...
Profifussballer ist zwar ein prominenter, aber letztendlich auch nur ein ganz gewöhnlicher Beruf. Der Einsatz von Psychologen in der Branche steckt noch in den Kinderschuhen und lernt gerade erst langsam laufen. Nur schaut man mal wie sich in der Branche die körperliche Leistungsfähigkeit über die Jahrzehnte entwickelt hat könnte einem Böses schwanen. Heutzutage stolzieren da teilweise 18jährige Jungprofis über den Platz deren körperliche Entwicklung eher einem 25jährigen Profi von vor 30 Jahren gleicht, so "hochgezüchtet" sind die mittlerweile. Normal kann man das sicherlich nicht mehr nennen. In der Regel bist du mit 18 noch ein dünner Hering, aber was dort teilweise an Oberschenkelpaketen über den Platz stappft nötigt auch so manchem älteren Muckibudengänger Respekt ab. Lass mal weitere 30 Jahre ins Land ziehen und dann frage ich mich wie wirkt sich so eine Optimierungsdruck im Bereich des Kopfes aus? Laufen dann da unten auf dem grünen Rasen nur noch 22 hochgezüchtete "Psychos" übers Feld? Deren einzige Lebensaufgabe die Jagd nach der runden Kugel ist? Und was passiert mit ihnen hinterher? Kann man die geistig wieder auf Mutter Erde zurückholen?
Und was passiert wenn die Branchenriesen, welche es sich leisten können und durch den extremen Wettbewerb, in dem sie stehen, die aktuelle Forschung in Bereichen der biologischen Hirnforschung und Psychologie, welche Hand in Hand gehen, sich zu nutzen machen? Wird es dann völlig gaga? Ich glaube so weit sollte man nicht gehen. Letztendlich ist Fussball ein Spiel und ein sehr gut bezahlter Job. Aber nur ein Job. Niemand sollte sich dafür seine Persönlichkeit verändern lassen. Den Körper kann man hinterher abtrainieren, beim Kopf wage ich das zu bezweifeln.
Da werden Grenzen überschritten, die aus gutem Grund von unserer Verfassung geschützt werden. Da diese Branche selten Selbstheilungskräfte gezeigt hat und eigentlich nur "weiter, immer weiter..." kennt sollte die Gesellschaft sowas ächten und im Zweifelsfall muss auch die Politik einschreiten und die Arbeitnehmer vor dem Übergriff des Arbeitgebers auf ihre Köpfe schützen 
Edit hat noch die Rechtschreibung korregiert...