Quelle kicker.de :
Nationalelf U 20: Wer den Sprung schaffen kann - Köln will Milchraum - Zweite Liga jagt Rundio -
Zehn stehen jetzt am Scheideweg
Sicherlich war das Aus bereits nach der Vorrunde bei dieser U-20-WM vermeidbar wie enttäuschend. Nun aber die Schlussfolgerung zu ziehen, außer den bereits in der Bundesliga etablierten Spielern gebe dieser Jahrgang nichts auf höchster Ebene Taugliches mehr her, ist abwegig.
Gute Perspektive: Robert Huth vom FC Chelsea.
Auch aus diesem Kader haben einige durchaus das Zeug, sich im Profibereich durchzusetzen. Bei entsprechend kontinuierlicher Entwicklung.
Das ist das Problem: Wie Philipp Lahm in Stuttgart zur richtigen Zeit im richtigen Verein zu sein. Deshalb stehen für die U-20-Nationalspieler wichtige Entscheidungen an, viele stehen gar am Scheideweg ihrer Karriere:
* Vier machen ihren Weg:
Robert Huth (Chelsea), Malik Fathi (Hertha), Matthias Lehmann (1860), Christian Schulz (Bremen).
Auch ihr Spiel war keineswegs fehlerfrei, weil sie in der Führungsrolle noch überfordert sind. Geführt von erfahrenen Kollegen sollten sie sich in ihren Vereinen, die ihnen Einsätze zu geben scheinen, auf Dauer durchsetzen.
* Sechs sind auf einem guten Weg:
Piotr Trochowski, Erdal Kilicaslan, Christian Lell (alle FC Bayern), Alexander Ludwig (Hertha), Christian Pander (Schalke), Dennis Bührer (Freiburg).
Bis auf Pander, mit dem Schalke langfristig zu planen scheint, allesamt noch Spieler des jüngeren Jahrganges (1984), können noch ein Jahr reifen. Dennoch sollten Trochowski, Lell oder Bührer künftig regelmäßig bei den Profis gefordert werden.
* Zehn stehen am Scheideweg:
Alexander Meyer, Ioannis Masmanidis (beide Leverkusen), Benjamin Wingerter (Schalke), Michael Rundio (Stuttgart), Sebastian Kneissl (Chelsea), Patrick Milchraum (Stuttgarter Kickers), Denni Patschinsky (Viborg FF), Markus Grünberger (FC Bayern), Sofian Chahed (Hertha), Alexander Walke (Bremen).
In dieser Abteilung finden sich die Problemfälle. Spieler, die wie Meyer, Masmanidis, Wingerter, Grünberger, Chahed oder Kneissl in den Amateurteams ihrer Vereine unterfordert sind, bei den Profis aber geringe bis keine Chance haben. Oder die wie Patschinsky oder Milchraum in einer zu wenig anspruchsvollen Liga spielen. Da hilft vielen früher oder später wohl nur ein Tapetenwechsel. Und sei es auf Leihbasis, siehe Lahm. Alles eine Frage der Nachfrage. Für den linksfüßigen Mittelfeldspieler Patrick Milchraum etwa gibt es mehrere Interessenten aus der Bundesliga (unter anderen Köln). Auch Innenverteidiger Michael Rundio könnte zwischen mehreren Klubs vor allem aus der Zweiten Liga (Aachen, Fürth, KSC, Haching) wählen.
Oder soll er doch seinen auslaufenden Vertrag beim VfB Stuttgart verlängern? Trotz der zuletzt wenig erbaulichen Aussichten bei den Profis? Eine Weg weisende Entscheidung. Auch Masmanidis, Wingerter, Chahed oder Kneissl benötigen dringend Spielpraxis auf förderlichem Niveau. Walke ein mildes Urteil. Ansonsten stagnieren diese Spieler in ihrer Entwicklung, und so mancher Traum von der großen Profikarriere könnte für immer ein solcher bleiben.
Kommentar :
Einige wenige sind noch zu haben.
Z.B. hat Meyer soeben in Duisburg unterschrieben.
Warum ist TvH da nicht dran, anstatt in Turin Illusionen hinterher zu telefonieren.