Es ist absolut richtig und wichtig, Astrazeneca zumindest für jüngere Frauen aus dem Verkehr zu ziehen. Dies wurde ja auch schon vor 2 Wochen mal ins Rennen geworfen und hätte dort bereits vollzogen werden müssen.
Statistisch ist es natürlich so, dass bis zu 14 Tage nach einer Impfung auch Menschen sterben (die allermeisten auf natürlichem Wege), insbesondere wenn man ältere Bevölkerungsgruppen impft. Daher sind die Zahlen aus UK, die weiter oben zitiert wurden, auch mit Vorsicht zu genießen, denn hierzulande wurden mit Astra vornehmlich eher jüngere Personen geimpft.
Man muss sich nun aber vergegenwärtigen, dass es mittlerweile 31 Fälle einer Sinusvenenthrombose nach Impfungen mit Astrazeneca gibt (9 davon tödlich), davon 29 bei Frauen zwischen 20 und 63. Das liegt statistisch inzwischen extrem deutlich über einer bloßen Zufallsvermutung und ist somit kausal dem Impfstoff zuzuschreiben. Die EMA hat in meinen Augen bei einer so seltenen aber auch extrem gefährlichen Nebenwirkung eine katastrophale Fehlentscheidung getroffen und ihre Aufgabe nicht korrekt wahrgenommen. Es wurden hier viele junge Menschen (selbst wenn es nicht tödlich sein sollte) sehenden Auges aus dem Leben gerissen und mit einer extremen Nebenwirkung vermutlich dauerhaft geschädigt. Um es bildlich zu formulieren, eine ca. 35 jährige Frau spielt bei einer Impfung mit Astrazeneca russisches Roulette, einer von 100.000 Schüssen ist tödlich!
Interessant ist tatsächlich der Vergleich zu UK, die diese starken Nebenwirkungen nicht in dem Ausmaß in Ihren Daten sehen. Mögliche Gründe könnten sein: Unterschiede in den Chargen, unterschiedliche Produktionsorte, unterschiedliche Erfassung der Nebenwirkungen, etc. Ein Schelm könnte natürlich auch denken, dass das Thema in UK politisch motiviert klein gehalten wird, da Astra von Johnson als nationaler Erfolg gefeiert wird. In der Probandengruppe, die Astra für die Zulassung bei der amerikanischen FDA geschickt hat, gab es im Übrigen auch ein paar "neurologische Nebenwirkungen", es wäre also möglich, dass diese Art der Nebenwirkung dem Unternehmen sehr wohl bekannt war. In diesem Falle hoffe ich, dass da noch eine Aufarbeitung erfolgt.
Insgesamt glaube ich persönlich, dass der Impfstoff in der aktuellen in Deutschland gebräuchlichen Zusammensetzung und Form bei einem regulären Zulassungsprozess niemals zugelassen worden wäre. Hätte die EMA ihre Einschätzung vor 2 Wochen geändert, hätten hier einige der 31 Fälle verhindert werden können!