Schernings Taktik, zunächst mit langen Bällen auf Fabi als Zielspieler zu operieren und auf die zweiten Bälle zu gehen, ist zwar eine sehr eindimensionale Taktik angesichts der eigentlich vorhandenen spielerischen Qualität von Klünter, Oczipka, Hack und Okugawa. Angesichts der völlig verunsicherten Mannschaft konnte Scherning so aber zunächst eine gewisse Sicherheit für die Abwehr aufbauen und den Spielern ermöglichen, über den Kampf ins Spiel zu finden. Genau das war m.E. der wichtigste Punkt nach den leidenschaftslosen Auftritten zuletzt. Die vorgezogene Pressinglinie nach der Pause, die mich bisweilen an eine offene Raumdeckung beim Handball erinnerte, war zwar risikoreich. Man konnte aber sehen, wie die Mannschaft mit jeder gelungenen Aktion selbstbewusster wurde. Zum Glück hat es geklappt, so dass ich auf Fortsetzung in den nächsten Spielen hoffe. Es freut mich auch, dass jemand an der Seitenlinie steht, der davon spricht, gierig sein zu müssen, statt das D-Wort o.ä. zu bemühen. Es war jetzt noch lange nicht alles gut und wir hätten das Spiel genauso gut verlieren können. Gut ist aber, dass Scherning Klartext spricht und die taktische Ausrichtung der jeweiligen Gemütslage des Teams anpasst. Das lässt mich hoffen, dass es mit ihm erfolgreich weitergehen könnte.