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Beiträge von Fonzie

    Kann auch gut sein, dass Arabi mit dem Durchstechen der Info an Michael Richter vom "Kicker" Ortega gezielt ins Schaufenster stellt - es also noch gar keinen konkreten Interessenten gibt. Noch etwas Geld mitnehmen und einen unbequemen Geist loswerden. Dass der "Kicker" jetzt aber schon wie "Ebay" funktioniert, wäre allerdings neu.

    Wir gucken einfach mal auf den Stand jetzt: Wir haben 10 Punkte nach 15 Spielen, nur einmal gewonnen. Das ist mies. Verdammt mies. In der letzten Saison hatten wir zum gleichen Zeitpunkt 14 Punkte und waren damit 15. - mit dieser Ausbeute wären wir aktuell aber immer noch 17. Klar, wir wären näher dran, aber der Tabellenplatz wäre der Gleiche. Ist aber auch egal.


    Hier wird aber jetzt komplett der Stab über alles und jeden gebrochen und sich nahezu lächerlich aggressiv an dem Wort "Ausbildungsverein" hochgezogen. Das heißt doch im Endeffekt nur, dass wir keine andere Wahl haben, als diese Spieler zu holen. Natürlich haben wir relativ viel Geld ausgegeben, aber man baucht nun mal auch ein paar Spieler... Ich denke nicht, dass man an Stelle dieser jungen Leute (die man "ausbilden" will) mehrere gestandene Bundesligaspieler bekommen hätte. Denn neben der Ablöse vergisst man eben schnell, dass dieses Personal eben auch Gehalt beziehen will, was man aufs Jahr gesehen erstmal haben muss. Zur Erinnerung: Selbst Spieler wie Anderson Lucoqui und Andreas Voglsammer, die hier lange etabliert waren, konnten wir nicht halten. Das wird nicht daran liegen, dass die beiden schon seit Kindheitstagen davon geträumt haben für Mainz, respektive Union Berlin zu spielen. Im Jahr zuvor war es Jonathan Clauss, wenn auch unter leicht anderen Voraussetzungen, da er nun in der höchsten Liga seines Heimatlandes spielen kann.


    Ich sehe einfach bei den Fans und Mitgliedern keine Akzeptanz dafür, einen Abstieg einfach so billigend in Kauf zu nehmen für eine Langfrist-Strategie "Ausbildungsverein". Damit bringe ich weniger meine eigene Meinung dazu zum Ausdruck, sondern meine Wahrnehmung der Meinungen anderer. Die aktuelle GF nimmt die Mitglieder und Fans nicht mit, wie man so schön sagt. Und das wird noch Probeme geben. Mitglieder können austreten oder Satzungsänderungen einbringen. Fans können einfach mit den Füßen abstimmen und wegbleiben (passiert in Ansätzen wohl schon). Es gibt nichts dümmeres als Publikumsverachtung. Das ist zahlende Kundschaft, die ihr Geld auch anders ausgeben kann. Und was Mitglieder betrifft: man wendet große Mühe auf, die Zahl der Mitglieder zu steigern. Da sollte man sich auch mehr Mühe geben, die Leute auch mitzunehmen auf den neuen Kurs. Alles andere ist doch widersprüchlich.
    Du wirst in Bielefeld niemals die Akzeptanz für in Kauf genommene Abstiege bekommen. Niemals. Da muss man anders reden und auch anders handeln als GF.

    Dein Verständnis von Mitgliederrechten in einem e.V. finde ich - vorsichtig gesagt - durchaus ausbaufähig. Erstreckt sich in einer repräsentativen Demokratie Deines Erachtens die legitime Partizipation der Bürger nur auf den Wahlakt?


    Zum Vergleich: der FC Bayern hat ein Vereinsleitbild gemeinsam mit Mitglieder-Vertretern erstellt. Gut, das mag bei den Bayern durchaus was mit Heuchelei zu tun haben. Aber bei Arminia Bielefeld gibt es erheblich Luft nach oben, Mitglieder zu beteiligen und die - im e.V.-Recht vorgesehene - Mitgliederdemokratie zu stärken. Über die Implementierung der Strategie eines Ausbildungsvereins, in aller Konkretheit durchdekliniert, sollten Mitglieder wenigstens ihre Meinung äußern dürfen. Und das sollte auch nicht egal sein. Das Manko im Verein Arminia Bielefeld ist allerdings, dass es im Unterschied zur Politik keine Opposition gibt. Dann nämlich wäre der Widerstand einer größeren Anzahl von Mitgliedern ein echtes Problem für Präsidium, Aufsichtsrat und damit auch für die GF, weil die bei der nächsten JHV die Opposition an die Macht wählen könnte. Bei Arminia wird alles weggeklüngelt. Da gibt es keine Opposition. Gut, wer Profifußball-Vereine eher als Wirtschaftsunternehmen verstehen will statt als einen e.V., der wird das begrüßen. In Wirtschaftsunternehmen gibt es eben keine Opposition und keine demokratische Mitbestimmung, sondern hierarchische Führung.

    Streng genommen erwirbt der gemeine Fußballfan mit Kauf der Eintrittskarte das Recht, das Stadion an einem bestimmten Tag zu betreten und sich dort ein Spiel anzuschauen. Nicht mehr! Aber Fußballfans glauben, sie erwerben mit dem Ticket auch das Recht, dem Verein in seine Entscheidungen hineinzureden und sie nach ihrem Willen zu ändern, notfalls auch mit Mitteln, die hart an der Grenze der Legalität sind (z.B. Mobbing oder Nötigung). Das will ich hier keinem vorwerfen, aber solche Auswüchse wie letztes Jahr auf Schalke oder auch hier zu Saftigs Zeiten kommen ja nun immer wieder vor. Ich stelle mir mal vor, ein Theater- oder Konzertbesucher verlangt plötzlich, den Dirigenten oder den Regisseur/Intendant bestimmen zu können. Absurd, oder? Aber im Fußball soll eben alles anders sein. Ich mag den Großkotz Uli Hoeness ja überhaupt nicht, aber so ganz unrecht hat er mit seiner damaligen Brandrede gegen die eigenen Fans dann nun auch nicht gehabt!

    Arminia Bielefeld ist ein e.V. Der Souverän in einem e.V. sind die Mitglieder. Schau mal bitte in die Vereinssatzung. Und der e.V. ist auch Mehrheitseigner in der ausgegliederten Profifußball-Gesellschaft. Präsident Schütte und andere Vereinsdelegierte repräsentieren im Aufsichtsrat dieser ausgegliederten Gesellschaft den Willen der Vereinsmitglieder.

    Also wenn eine halbe Mannschaft Profifußballer nicht in der Lage ist, ab und zu mal einen gefährlichen Standard oder gar eine Torchance zu produzieren, liegt es an der Fanbase, fehlendem Support und ein paar Freaks, die im Forum schreiben? 8o Wow, hab ich noch gar nicht so gesehen…

    Du weißt eben einfach nicht, was für Voodoo-Qualitäten Du hast. Wo Du kommentierst, wächst danach kein Gras mehr :D

    Mittlerweile sehe ich einen tiefen Graben entstehen zwischen einer Mehrheit unter den Fans und Mitgliedern auf der einen Seite und den beiden GFs auf der anderen Seite. Arabi und Rejek sind dabei einen großen Fehler zu machen. Dabei geht es nur vordergründig um Frank Kramer. Es geht viel grundsätzlicher darum, dass das - radikale - Verständnis von Ausbildungsverein, das Arabi und Rejek vertreten, nämlich einen Abstieg mehr oder weniger billigend in Kauf zu nehmen, so nicht von den Fans und Mitgliedern akzeptiert wird. Hier sehe ich wirklich ernsthaftes Zerwürfnis-Potenzial. Das wird noch sehr grundsätzliche Auseinandersetzungen darüber geben.
    Ich bin grundsätzlich sehr für das Prinzip Ausbildungsverein. Aber nicht in der Radikalität, dass die Gegenwart, d.h. der Klassenerhalt, zur absoluten Nebensache erklärt wird.
    Was ich als Fan erwarten würde, ist, dass der Verein das Leitbild Ausbildungsverein deutlich schärft und klar macht, was genau er darunter versteht. Das ist bislang deutlich unterdefiniert. Die GFs verstehen darunter offenbar etwas anderes als das Gros der Fans und Mitglieder.

    Arabi und Rejek haben sich mit ihrem Treueschwur selbst in eine Sackgasse manövriert, aus der sie kaum noch ohne Gesichtsverlust herauskommen. Es war unklug, sich so zu äußern. Man hätte auch ohne diese Rhetorik erstmal am Trainer festhalten können.
    Arabi wird feststellen, dass er am Ende vor dem öffentlichen Druck seitens der Fans und Mitglieder einknicken muss. Notfalls werden ihm Aufsichtsrat und Präsidium dazu anweisen. AA und Schütte können nicht zusehen, wie an der Personalie Kramer ein tiefer Graben zwischen Fans und Mitgliedern auf der einen Seite und den GFs und dem Trainer auf der anderen Seite entsteht. Wer mit dem Kopp durch die Wand will, muss irgendwann von besonnenen Anführern davon abgehalten werden.

    Damit steht Kimmich ganz plötzlich auf der Seite der Guten!


    Genesen, qualifiziert für 2G, Hurra !

    Wenn Omikron dominant wird, reicht Delta-genesen nicht mehr für 2G. Das sehen wir ja in Südafrika. Lauterbach hat heute schon gesagt, dass bei Omikron auch 2 Impfungen nicht mehr reichen werden, um als 2G zu gelten. Dann ist dazu die 3. Impfung erforderlich. Und ich wette drauf: in dem Fall dann ab Frühjahr / Frühsommer auch die 4. Impfung mit dem veränderten Omikron optimierten Impfstoff.

    Kimmich ist mit Lungenproblemen für den Rest des Jahres raus. Hoffentlich wird er nach der Infektion wieder so gesund, dass er voll leistungsfähig ist.

    Ja, das wünsche ich ihm auch. Klar, überkam einen erst mal ein hämischer Gedanke. Aber den muss ich mir verkneifen, ist auch einfach unangemessen - die Pandemie überfordert uns ja alle auf die eine oder andere Weise. Ich denke, Kimmich wird selbst gerade sehr mit sich ins Gericht gehen.

    Bei Unentschieden macht Fränkie auf mich immer einen erleichterten Eindruck. Der Druck vom Spiel ist weg und er ist erleichtert, dass es zu einem Punkt gereicht hat. Bei WOB gegen ein Spitzenteam, bei Kölle nach Rückstand. Diese "Fröhlichkeit" wird im vom eher frustrierten Fanlager dann übelgenommen.


    Selbst bei Niederlagen wirkt er auf mich selten richtig angefressen. Das ist eventuell nicht das, was die Fans sehen wollen

    Und das finde ich ziemlich dämlich. Kramer ist eben kein Westfale. Man lasse ihn einfach so sein, wie er als Typ ist. Wichtig ist, dass er als Trainer nun reagiert hat und die Mannschaft personell und spieltaktisch sehr konstant spielen lässt und damit auch in den letzten Spielen kaum noch verloren hat. Gegen Köln hätte man zwar gewinnen müssen, aber den Punkt gegen Wolfsburg hatten nicht viele auf der Rechnung. Aus den letzten 4 Spielen: 1 Sieg, 2 Unentschieden und 1 Niederlage (gegen Bayern) ist eine Bilanz, die nicht mehr die eines Absteigers ist.

    Aus meiner subjektiven Sicht ist noch alles drin in dieser Saison. Entscheidend ist der Punkteabstand auf Platz 16 und 15. Daher sehe ich tatsächlich aktuell noch keinen zugespitzten Zielkonflikt zwischen Strategie Ausbildungsverein und Klassenerhalt.
    Ob der Verein tatsächlich klaglos mit Kramer absteigen würde, da bin ich mir noch nicht sicher. Das war jetzt erstmal nur beruhigende Rhetorik zu sagen, man würde an Kramer auch festhalten, wenn man kein Spiel mehr bis Saisonende gewinnen würde.
    Ich kann mir gut vorstellen, dass man darauf setzt, dass die jungen Spieler in der Rückrunde stärker an Liga 1 adaptieren und man auch einige Punkte Rückstand zu Weihnachten aufholen kann. Patzt man dann aber gegen Fürth, könnte die Luft für Kramer dünner werden.

    Ich halte es für ein Missverständnis, dass die Leitidee Ausbildungsverein bedeutet, dass der sportliche Erfolg keine oder nur eine deutlich nachrangige Bedeutung hat. Vielmehr bedeutet diese Leitidee, dass man eine Langfriststrategie verfolgt und damit einen langfristigen Zeithorizont immer neben eine gegenwartsorientierte Perspektive stellt. Konkret heisst das, sportlichen Erfolg mit dem Ziel zu verbinden, sich mit Transfererlösen zu finanzieren. Das ist ein Spagat, keine Frage.
    Als Vorbilder werden Freiburg und Mainz genannt. Wo wird dort denn sportlicher Erfolg für irrelevant erklärt? Mainz hat letzte Saison nicht nur den Trainer gewechselt (sogar mehrfach), sondern gleich die ganze sportliche Leitung, als der sportliche Erfolg ausblieb.
    Freiburg hat Streich einen Abstieg nachgesehen. Das als Persilschein für alle Zeiten zu werten, halte ich für überinterpretiert. Auch in Freiburg wurden bei sportlichem Misserfolg schon Trainer gefeuert.
    Ausbildungsverein heißt Transfererlöse zu generieren und finanziell nicht vom Hand in den Mund oder noch schlimmer auf Pump zu leben. Das heißt aber nicht, dass sportlicher Erfolg Nebensache ist. Man verfolgt 2 Ziele, die auch in einen Zielkonflikt geraten können. Wir werden sehen, wie in einem solchen Fall abgewogen würde. Noch hat es einen solchen Lackmustest m.E. nicht ernsthaft gegeben.


    Ist es aber nicht genau die Aufgabe eines Trainer Entwicklungsstufen innerhalb der Mannschaft zu erkennen und sie nicht zu überfrachten? Zu wissen wo man neue Ideen ad hoc implementieren kann und welche vielleicht erst zukünftig angegangen werden können, eben weil es viele Neuzugänge gab und es auch erstmal um das akklimatisieren in das für die Zugänge "neue" System geht? Naja, das gehört höchstwahrscheinlich sowieso in einen anderen Thread.

    Genau so ist es. Daher enthielt mein Beitrag eine schwere Kritik am Trainer Frank Kramer.

    Die Frage die ich mir stelle bezüglich des Vereins und seiner Ausrichtung, ist Frank Kramer tatsächlich, perspektivisch der richtige Trainer für so ein Projekt, dass erst Mannschaft und Vorgesetzte eingreifen müssen um seine bisherigen Ideen ad acta zu legen? Ich kann mir nicht vorstellen dass Kramer auf Dauer sowas akzeptieren kann und sicherlich wieder irgendwann eigene Ideen einbringt, was dann passiert haben wir ja schon gut beobachten können.


    Wir brauchen mehr Mut und weniger Demut, das hat das Köln Spiel wiederholt gezeigt. Wie die Jungs die letzten 30 Minuten gespielt haben, mit Lust aufs Tore schießen, unermüdlichen Anlaufen und Abschlüsse en masse - warum erst jetzt?


    Kramers Taktik-Ideen waren nicht per se falsch oder unsinnig. Sie passten nur nicht zum Entwicklungsgrad der Mannschaft. Kramers Fehler war (in DDorf wohl schon), dass er nicht von den Möglichkeiten einer Mannschaft her denkt, sondern "top down" die guten Theorie-Ideen implementieren will ohne Rücksicht auf die Möglichkeiten eines Kollektivs. Daher ist es nicht problematisch, wenn Kramer im Erfolgsfall in 1-2 Jahren wieder auf seine Ideen mit 3er-Kette etc. zurückgreifen würde, vorausgesetzt die Mannschaft hat sich dann so weiterentwickelt, dass sie das dann umsetzen kann. Entscheidend ist, dass er der Mannschaft die Zeit gibt sich zu entwickeln, bevor sie die noch höhere Taktikschule auf den Platz bringen soll.
    Ob Arabi und Rejek in die Taktik eingegriffen haben, dafür sehe ich kein Indiz. Es gab aber tatsächlich einen Austausch mit der Mannschaft vor der Rückkehr zu 4er-Kette und 4-2-3-1.