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Beiträge von Tiefpunkt

    Ob hier fast Euphorie vorherrscht, weiß ich nicht. Mir erscheint es eher wie eine Erleichterung darüber, dass man neue Namen liest, die nichts mit dem gerade vollendeten Untergang zu tun haben. Ob diese neuen Namen auch am Ende einschlagen, kann aus meiner Sicht bisher gar nicht seriös beurteilt werden. Das einzige, was m.E. bislang "objektiv" feststellbar ist, dass der neue Kader vermutlich "kulturell homogener" (wenn man das so formulieren darf) und ein gelungenes Team-Building damit wahrscheinlicher sein sollte. Aber generell ist der personelle Neuanfang in diesem Umfang (Kader und Staff) schon eine große Sache, die natürlich auch schiefgehen kann.
    M.E. muss man darauf hoffen, dass Mutzel weiß, was er tut. Wenn das hier schief gehen und die Arminia weiter für Misserfolg stehen würde, fiele dies natürlich auch auf ihn zurück. Daher sollte man darauf vertrauen, dass er in echter Überzeugung handelt, das beste für die Arminia (und damit eben auch für seine persönlichen weiteren Karriere-Aussichten) zu tun.

    Abwarten....
    Bin mal gespannt, ob die beiden in Rostock wirklich so schlecht spielen werden, wie ihr es hier erwartet...

    Ich glaube generell, dass die meisten der hier im Kollektiv untergegangenen Akteure künftig - wenn sie nicht wieder in einem Chaos-Club landen sollten - mehrheitlich Leistungen bringen werden, dass der Abstieg rückblickend noch unverständlicher wirken wird als er es jetzt ohnehin schon tut. Klar haben die Spieler eine ordentliche Mit-Schuld gehabt, aber hauptverantwortlich sind für mich diejenigen, die durch wiederholte Trainer-Fehlentscheidungen plus eine sukzessive Co-Trainer-Anhäufung unübersichtliche Strukturen geschaffen haben, in der einfach nichts geordnetes mehr entstehen wollte. Ich denke daher auch, dass die Erleichterung vieler Spieler, endlich von diesem DSC erlöst worden zu sein, der mancher User hier nicht nachstehen dürfte.

    Irgendwie fühlt sich das jedenfalls heftig an, als vor 15 Monaten Noch-Bundesligist jetzt mit einer Etat-Größe dazustehen, die auf Platz 6 oder 7 in der 3. Liga anzusiedeln ist. Liegt das überwiegend an den Altlasten oder doch an verhältnismäßig niedrigeren Sponsoreneinnahmen? Die Aussagen tendierten ja bereits beim letztjährigen Abstieg dahingehend, dass das vorhandene Budget eher im Mittelfeld der Liga einzugruppieren wäre, trotzdem wir in der Fernsehgeldtabelle weit oben standen. Irgendwie ernüchternd und zumindest mir auch gesamtheitlich nicht schlüssig.

    Genau das ist das grundlegende Problem. Die Situation von ca. 2010, die vom Hain-Zitat in der Signatur von LekkerKnopers so prägnant beschrieben wird, wiederholt sich ca. 13 Jahre später. Das kann man doch nicht alles immer nur mit Pech im allgemeinen oder Corona im besonderen erklären, sondern muss was mit Systemversagen zu tun haben. Und da wäre (ich weiß, ich wiederhole mich, aber ich kann nicht anders) eben m.E. die Lokal-Presse gefordert, die Vereinsführung mit Fragen-Katalogen hierzu zu bombardieren. Erst recht, da doch der Präsident persönliche Konsequenzen mit der Begründung ausgeschlossen hatte, außerhalb des sportlichen Bereichs, für den man ja nicht zuständig sei, habe man den Verein gut aufgestellt. Wenn diese Finanz-Situation als "gut aufgestellt" bezeichnet wird, würde mich brennend interessieren, wie eine schlechte Situation aussehen würde.

    Auch hier bin ich ganz bei dir. Verstehe nicht, warum sich der Finanzgeschäftsführer jetzt über sportliche Ziele äußert, während der für das Sportliche zuständige Mutzel ausdrücklich in der Pressekonferenz gesagt hat, er werde sich erst über die Ziele äußern, wenn der Kader beisammen ist.

    Siehe Post Nr. 30078. Der Finanz-Geschäftsführer hat, wenn die Wiedergabe seiner Äußerungen bei Twitter zutreffend war, die Etat-Höhe genannt und deren "Rang" unter den Drittligisten. Das ist etwas anderes als eine sportliche Zielsetzung. Sollte es von Wortmann allerdings doch als Zielvorgabe gedacht gewesen sein, dürfte er von Mutzel wohl darauf "angesprochen" werden. Aus Mutzels HSV-Abgang kann man ja schließen, dass er nicht jemand ist, der sich gerne reinreden lässt.

    Ich habe diese stichpunktartige Zusammenfassung des WB-Artikels (hinter Paywall) seitens eines Twitter-Users auch so verstanden wie Tiefpunkt: mit 6 Mio der 6. oder 7. höchste Etat der Liga. Zum Vergleich: 1860 hat 4,0 oder 4,5 Mio.


    Zielsetzung m.E.: Aufstieg in 2-3 Jahren mit einer dann noch weiter entwicklungsfähigen Mannschaft. Jahr 1 stellt die Findungsphase dar und sollte im Mittelfeld der Tabelle beendet werden (mind. Platz 13, gerne etwas höher). Mutzel wird sich dazu schon noch äußern.


    Die Personalien Kostmann und Klasen sind für das Umfeld unverständlich. Man täte gut daran, das zu erklären. Meinetwegen diplomatisch, aber nicht nur die ewig gleichen PR-Floskeln. Im Fall Klasen würden mich die objektiven Daten aus der Leistungsdiagnostik der letzten Saison interessieren - falls es solche gibt. Es ist gut möglich, dass es eine Differenz zwischen Trainingszustand und athletischer Performance im Wettkampf gegeben hat. Ich würde erwarten, dass Mutzel und Kniat auf der Basis solcher Daten die Leistung von Klasen evaluiert haben.

    Zum letzten Absatz: Dies ist ja ein generelles Problem bei Arminia, dass praktisch keine Entscheidung nachvollziehbar begründet wird. Äußerstenfalls gab es in der Vergangenheit dazu ja ein selbstherrliches "Wir kennen die Interna und wissen daher Bescheid; Ihr könnt das überhaupt nicht beurteilen". Ich meine aber, dass man fairerweise auch einräumen muss, dass ein Verein bei Personalentscheidungen - z.B. auch aus rechtlichen Gründen (mögliche Verwertbarkeit von Aussagen in einer ja nicht immer auszuschließenden späteren gerichtlichen Auseinandersetzung) - immer gehalten ist, besonders vorsichtig mit irgendwelchen Aussagen zu sein. Dann kommt eben ein völlig inhaltsleeres Geblubber heraus. Die ehemaligen Angestellten selbst äußern sich ja in der Regel auch nicht, vermutlich nicht zuletzt wegen Wohlverhaltensklauseln in ihren (alten) Verträgen, die ihnen das Waschen schmutziger Wäsche untersagen. Wichniarek musste Anfang 2009 ja mal blechen, weil er damals gegen die Hertha nachgetreten hatte. (Weshalb Forte heutzutage so offen kritisch über seine Sicht der Arminia-Zeit sprechen kann, verstehe ich daher ehrlich gesagt nicht.)


    Normalerweise ist es Chance und Aufgabe der Presse, hier Infos zu liefern, was Sache ist bzw. war. Auf Schalke z.B. würde in einem solchen Fall wie Kostmann doch längst in diversen Blättern haarklein nachzulesen sein, was die wesentlichen Beweggründe (sportlich, finanziell oder menschlich) waren. Dann haben die Fans eine Info, ohne dass der Verein sich offiziell geäußert hätte. Aber die Presse in OWL ist ja de facto ein Totalausfall. Das finde ich echt frustrierend.

    In dem Post von Fonzie hieß es: "Etat 6 Mio, Platz 6-7 in der Liga"; das habe ich als schlichte Tatsache interpretiert (d.h. der Etat von 6 Mio. sei der sechst- oder siebthöchste). War das denn nicht so gemeint, sondern als Zielsetzung? Dann hätte Wortmann sich aber ziemlich vorgewagt, wenn nicht gar seine Kompetenzen überschritten. Mutzel, dessen Zuständigkeit das ja nunmal ist, hat doch die Frage nach einem Saisonziel auf später geschoben, wenn der Kader komplett ist.

    Im Grunde wiederholt sich doch alles. In der Vergangenheit waren 5 Jahre erste Liga und zwei Pokal-Halbfinals plus Verkauf von Leistungsträgern wie Owomoyela, Buckley, Lense, Langkamp, Eigler usw. doch auch nicht genug. Offenbar schafft es dieser Verein einfach nicht, gute Phasen sinnvoll zu nutzen und zu verstetigen. Das hängt vielleicht auch damit zusammen, dass man zwar beim sportlichen Führungs-Personal hin und wieder Glücksgriffe hatte, aber die Präsidenten zu Erstliga-Zeiten sind/waren doch eher zur Verwesung als zur Entwicklung eines Profi-Clubs geeignet.

    Es ist doch auffällig, dass die Personalie Kostmann mit Verzögerung "aufschlägt", während alle anderen Trennungen bereits vor 24 Stunden bekannt wurden. Ergo hat man sich mit dieser Personalie offenbar schwerer getan bzw. länger dafür gebraucht als für die anderen Abgänge. Daher vermute ich, dass hier entweder der Abwägungsprozess aufwendiger war, weil man auch Kostmanns Leistungen berücksichtigt hat, oder man noch versucht hat, eine Weiterbeschäftigung finanziell hinzubekommen. In jedem Fall ist der zeitliche Abstand für mich ein Indiz dafür, dass die neue sportliche Führung nicht unterschiedslos "alles alte aus Prinzip abrasiert", sondern bei ihren Entscheidungen schon differenziert.


    Offiziell wird der Verein außer den üblichen hohlen Dankesworten sicher nichts dazu sagen. Mal sehen, ob die investigative ostwestfälische Presse in dieser Sache genauso rigoros recherchiert, wie sie dies sonst auch immer tut ...

    Bei all dem, was dieser Präsident so verzapft, frage ich mich immer, wie es wohl in den Vorstellungsgesprächen zur Besetzung der Sport-Geschäftsführung abgelaufen sein mag. Klar müssen da in erster Linie die Bewerber reden und für sich argumentieren, aber der Verein bzw. dessen Vertreter sollten doch in solchen Gesprächen den Bewerbern auch eine interessante Aufgabe mit (zumindest halbwegs) reizvoller Zielsetzung vermitteln. Da kann man doch eigentlich nicht Sachen erzählen wie "Sie wissen ja, wir haben wenig Geld, eigentlich gar keins, und Abstiege sind nicht schön, aber bei uns immer mal drin, na ja, Schlussstrich und nach vorne schauen, wird schon irgendwie weitergehen" - wenn man sich so als Verein im Profi(!)-Fußball präsentiert, muss doch jeder halbwegs ambitionierte Manager (und auch Spieler) sagen "Vielen Dank, aber ich habe mich für ein noch attraktiveres Angebot entschieden".
    Daher frage ich mich angesichts der Aussagen von Schütte mittlerweile, was sich z.B. ein Mutzel eigentlich bei der Arminia erhofft. Eigentlich kann es für ihn nur darum gehen, die Arminia als Sprungbrett zu nutzen und sich für andere, wirklich ambitionierte Vereine interessant zu machen. Bei der Arminia sind irgendwelche fußballerischen Ambitionen bei diesem Präsidenten ja anscheinend gar nicht vorgesehen.

    Da Mutzels Abgänge in Fürth und Hamburg problematisiert wurden: Die verursachen bei mir keine Skepsis. In beiden Fällen ging es nicht um Probleme mit einem Trainer oder Finanz-Geschäftsführer, sondern es gab Kompetenzüberschneidungen mit anderen Personen, sowas ist meistens schlecht. Bei der Arminia ist seine Aufgabe klar abgegrenzt, da muss er mit niemandem drüber streiten. Und wenn er in etwaigen künftigen Diskussionen mit Finanz-Geschäftsführer und Aufsichtsrat "klare Kante" zeigen sollte, z.B. um das aus seiner Sicht sportlich notwendige auch finanziert zu bekommen, muss dies aus sportlicher Sicht kein Nachteil sein.

    Eigentlich gehört das in den Serra-Thread, aber sei´s drum: Ob der HSV wirklich der richtige Verein für einen offenbar sensiblen Spieler ist, sei dahingestellt, aber immerhin ist im Gegensatz zu früher dort ja Kontinuität und vergleichsweise Ruhe eingekehrt. Generell halte ich es aber für wahrscheinlicher, dass man in Zukunft weniger Serras neuen Verein als vielmehr die Arminia auslachen könnte, weil sie es nicht gepackt hat, diesen Stürmer in die Spur zu kriegen.

    Bei der PK hat mich die Antwort von Mutzel auf die Frage nach der Mentalität sehr gewundert. Er hat ja gesagt, dass die Mannschaft nach seiner Einschätzung kein Mentalitäts-Problem hatte. Das fand ich doppelt erstaunlich, sowohl die Einschätzung selbst, die er wohl fast exklusiv haben dürfte, als auch, dass er sich überhaupt dazu geäußert hat. Er hätte dies ja gar nicht zu erwähnen brauchen, die Frage richtete sich ja auf die Bedeutung der Mentalität bei der Zusammenstellung der künftigen Mannschaft.
    Teilweise wurde ja argumentiert, Koschinat könnten die schwachen letzten Spiele nicht angelastet werden, da die Mannschaft eben wegen ihrer schlechten Mentalität quasi untrainierbar gewesen sei. Wenn Mutzel dies anders sieht, spräche dies wohl gegen Koschinat.
    Unabhängig davon hat Mutzel ja auf die Frage nach Koschinat knapp geantwortet, dass er natürlich auch mit ihm sprechen werde. Er hat sich generell verständlicherweise bei seinen Antworten nicht in die Karten schauen lassen, aber diese Antwort kam mir doch sehr "sparsam" vor und hat bei mir tendenziell den Eindruck hinterlassen, dass er Koschinat in dem Gespräch eröffnen könnte, eher einen anderen Trainer-Typ zu suchen. Aber das ist nur mein persönlicher Eindruck und nicht objektiv begründet.

    Ich glaube, er braucht ein funktionierendes Umfeld, auch in Form einer intakten Mannschaft. Wenn er bzw. sein Berater einen Verein finden, der das bietet, würde es mich nicht überraschen, wenn er dort durchstartet.

    Volle Zustimmung. Aber leider wird man der Hertha die Lizenz nicht verweigern, ist ja ein Traditionsverein.
    Unabhängig davon weiß ich nicht, ob die Arminia überhaupt in der Lage wäre, mit einem solchen Geschenk etwas sinnvolles anzufangen. Vielleicht würde dann einfach weitergewurschtelt.

    Wenn das stimmt, war Arabi dann aber doch mal bereit, einen starken Trainer zu verpflichten. Dies wurde ja von einigen bestritten (nach dem Motto: der duldet keine starken Trainer). Dass er ausgerechnet dann gehen musste, hat schon etwas tragikomisches.

    Ich meine Paderborn ist damals auch aus 3. Liga nicht abgesgiegen weil eine Mannschaft keine Lizenz bekommen hat und danach die Saison sind sie aufgestiegen

    Der Unterschied zu PB: Die hatten damals mit Krösche und Baumgart unstreitig kompetentes Personal, die das Geschenk des Münchner Lizenzentzugs direkt zu nutzen wussten. Einen Krösche hat die Arminia definitiv nicht, und ob Koschinat das Format von Baumgart hat, weiß ich nicht.