Beiträge von Anno1905

    Markus Anfang ist so ziemlich der letzte Mensch, den ich hier sehen will. Dann kann Arminia die Dauerkarte behalten und auch meinen Mitgliedsausweis direkt in den Schredder jagen. Als Verein, der sich in den letzten Jahren auch deutlich in vielen Dingen positioniert hat, wäre ein solcher Trainer nicht vermittelbar. Ich mag den auch als Menschen überhaupt nicht und das war auch schon vor seiner Corona-Posse so. Weiterhin bin ich nicht unbedingt der Meinung, dass das nur ein Kavaliersdelikt war, den er begangen hat - zumal ich bis heute nicht das Gefühl habe, dass er das bereut. Aus meiner Sicht hat er daher (zumindes im Profibereich) auch keine zweite Chance verdient im Moment.

    Wenn bei Arminia irgendwas nicht läuft, wird es immer wieder auf das liebe Geld geschoben. Das macht der Verein nun schon seit Jahren ziemlich geschickt, weil dann eh jeder Mitleid hat und demütig wird. Das mag ja zum Teil auch stimmen, aber dazu muss man auch ein bisschen in Relation setzen, was in den letzten Jahren passiert ist:
    - Arminia hatte im vergangenen Sommer die höchsten Transfer-Ausgaben der Vereinsgeschichte
    - Das "Konzept Ausbildungsverein" ist nicht wirklich aufgegangen. Durch den Abstieg übersteigt das Defizit die Einnahmen bei weitem.


    - Die neuen Spieler haben fast ausnahmslos unter-perfmormed, weshalb der Marktwert gesunken ist
    - Die Spieler hatten während der Corona-Zeit so gut wie gar keine (!) Gehaltseinbußen, während Einnahmen durch Zuschauer ausblieben, welche nun durch Fantasie-Preise wieder ausgeglichen werden sollten
    - Das ganze "Konzept" von Arabi war auf Kramer und die Zusammenstellung der neuen jungen Mannschaft aufegelegt, was gründlich schief gegangen ist
    Unter dem Strich hat unser Verein die schwere Corona-Zeit aus meiner Sicht daher alles andere als gut gemanaged und sich einmal mehr selbst in diesen Schlamassel befördert. Ich wiederhole es gern noch mal: Die 1. Bundesliga war Gift für den Verein. Gerade in dieser Zeit. Wäre man den konsequenten Weg, den man in den letzten Jahren beschritten ist, auch in der 1. Liga weiter gegangen, wäre man notfalls mit Uwe Neuhaus wieder abgestiegen und hätte lieber auf Identifikation und Kontinuität gesetzt als alles auf eine Karte in Sachen Klassenerhalb und Eingliedeurng in die 1. Liga zu setzen. Dazu wäre es vernünftig und sinnvoll gewesen, die Spielergehälter entsprechend zu kürzen und die Preise für Tickets etc. stabil und wertschätzend der Fans gegenüber zu halten. Aber das führt hier auch wieder zu weit ... wir sind ja im Trainer-Thread....


    .... Und, was mich hier wundert: Arabi hat in den vergangenen Jahren bei jeder Trainer-Verpflichtung behauptet, dass man den Mann schon länger beobachtet habe und den Trainer-Markt sehr genau kennen würde, damit man immer für alle Eventualitäten vorbereitet sei. Nun ... dass man neben Henke keinen Trainer zum Saisonfinale mehr bekommen hat ... geschenkt ... aber warum bekommt man es dann nun seit 5 Wochen nicht hin, einen neuen Mann für die neue Saison zu präsentieren? Das ist unter diesen Voraussetzungen wirklich ein Armutszeugnis.


    Ich bin ja immer großer Fan von Arabi gewesen, aber diesen Abstieg hat er zu einem großen Teil verbockt und wenn man jetzt - 6 Wochen vor Saisonstart - immer noch keinen neuen Trainer präsentiert, ist das schon wirklich schwer vermittelbar.

    Rettig wäre meine persönliche Wunschlösung, aber ich habe es so verstanden, dass er nach Köln gegangen ist, um etwas kürzer zu treten. Da kommt ein wankeliger 2.-Ligist jetzt auch nicht unbedingt recht.


    Ich glaube nicht unbedingt daran, dass es jemand wird, der dem Fussball in dieser Form schon länger verbunden ist. Wahrscheinlicher ist wohl tatsächlich, dass es jemand aus dem AR wird, der bislang irgendeinen Wirtschaftsposten bekleidet hat und dort nicht an vorderster Front zum Zug gekommen ist.


    Ansonsten baut niemand in einer solchen Position seinen eigenen Nachfolger auf. Das kann man wirklich nicht erwarten. Ganz einfach schon alleine deshalb nicht, weil es hierarchisch hier gar keine passende Stelle gibt.

    "Keine Entscheidung gegen.." ist auch immer herrlich. Das ist so, als wenn man seine Frau mit ner anderen betrügt und argumentiert, dass das nix mit der Beziehung zu tun hätte...


    Rejek wird dem Verein fehlen. Nicht wegen seiner Aufgabe und seiner Position sondern in erster Linie, aufgrund seines Typs. MR ist aus meiner Sicht ein großer Schaumschläger, der sich und das wofür er steht, hervorragend verkaufen kann. Mich persönlich kann man mit sowas immer nur bedingt kriegen, weil ich nicht dazu neige, mich durch sowas blenden zu lassen. Genau so einen Typen brauchst Du aber an der Spitze eines Profi-Vereins, um Dir Sympathien aus Wirtschaft, Stadt und Umfeld zu ergattern. Da versteht er seinen Job schon sehr gut und einen solchen Typus wird es 1:1 nicht so schnell geben für Arminia - sofern wir nicht Andreas Rettig gewinnen können. Meine Befürchtung ist, dass sich nun irgendein wichtigtuer Finanztyp aus der Wirtschaft in diesen Posten katapultieren wird, dem die Expertise aus dem Fussballumfeld fehlt. Aber warten wir es mal ab ... Ich hoffe, dass es jemand sein wird, der dem Sport schon länger verbunden ist und dem auch daran gelegen ist, die Position als kleiner Verein gegenüber der übermächtigen Konkurrenz weiterhin zu stärken.


    Einerseits muss man sagen, dass dieser Schritt zur absoluten Unzeit kommt, nachdem man nun selbst einiges verbockt hat und sich immer für Kontinuität und Identität ausgesprochen hat. Andererseits in dem heutigen Business aber auch total logisch, denn auch ihm wird klar sein, dass der Höhepunkt seiner Arminia-Karriere bereits hinter ihm liegt und ein weiterer Höhepunkt erneute jahrelange Aufbauarbeit bedeuten würde.


    Was mit Arabi passiert, bleibt aus meiner Sicht weiter sehr spannend. Auch vor ihm liegt eine extrem harte Zeit bei Arminia. Nachdem das "Konzept Ausbildungsverein" ja nun extrem in die Kritik geraten ist und kaum ein Neuzugang gegriffen hat, muss er nun zur neuen Saison eine konkurrenzfähige Mannschaft präsentieren, die zudem auch ihre Identität zu Fans und Verein findet. Sollte das nicht gelingen, wird es extrem dünn für ihn - zumal er nicht einschätzen kann, wie sein neuer Chef tickt. Es wäre daher auch hier fast schon der logische Schritt, wenn auch er jetzt gehen würde. Ich kann mir gut vorstellen, dass das im Hintergrund schon vorbereitet ist, vorher aber noch ein neuer Trainer und ein paar Transfers präsentiert werden, damit es nicht zu unrihig wird. Es bleibt spannend..!

    Ich habe die Befürchtung, dass Rejek und Arabi in diesem Sommer gehen, bereits vor Wochen hier geäußert und wurde als Schwarzmaler abgetan ... Wenn man ehrlich ist, ist es der logische Schritt, da beide ihren Höhepunkt hier hinter sich haben und das Ziel der Etablierung in der Bundesliga mit ihrem "Konzept" hier nun etwas zu leichtfertig verspielt haben. Klar, dass Arabi geht, ist noch offen, aber ich prersönlich kann mir gerade nicht wirklich ein Szenario vorstellen in dem er bleibt, sofern er ein interessantes Angebot vorliegen hat. Alleine Rejek ist schon ein nicht zu kompensierender Verlust. Arabi noch dazu wäre ein Desaster. Gepaart mit der jetzigen Rumpfmannschaft und der vakanten Trainerposition wäre dieses aber auch unverantwortlich und würde dem widerstreben, was beide uns hier Jahre lang von nachhalitigem Aufbau vorgebetet haben. Puhh ....

    Völliger Blödsinn den mit Arminia in Verbindung zu bringen. Schwolow ist nach wie vor ein sehr guter Bundesligakeeper und besitzt das Niveau auch international eine Rolle zu spielen. WÜrde mich nicht wundern, wenn der z.B. nach England geht.


    Egal: Auf der Towrwartposition müssen wir uns wohl am wenigsten Sorgen machen, sofern Kapino keine Ausstiegsklausel besitzt und Oscar Linner sich entsprechend einfügen kann. Vom Typ her wird ein Ortega in der 2. Liga mehr fehlen als sportlich.

    Es kann ja jeder halten wie er will und jeder geht mit der Frustration irgendwie anders um. "Selbstschutz" trifft es irgendwie schon ganz gut. Ich gebe zu, ich habe mit der Saison und dieser Mannschaft abgeschlossen und mich bereits innerlich mit der 2. Liga arrangiert. Daher möchte ich persönlich eigentlich nur noch schnell erlöst werden und Klarheit haben. Natürlich wäre es besser, wenn die Situation anders wäre, aber aus meiner Sicht zeichnet sich seit spätestens Ende März ein angekündigter "Tod auf Raten" ab und dann nehme ich lieber den klaren Schnitt mit der Aussicht auf eine bessere 2. Liga als dieses hinausgezögerte, künstlich am Leben gehaltene wie jetzt gerade. Für mich ist es weiterhin schleierhaft, wie diese Truppe in der Konstellation denn überhaupt noch ein Spiel gewinnen will. Es zeichnet sich ja gerade ab, dass die große Enttäuschung dann erst gegen RB vollendet wird und das mit dem Abschied von Fabi zusammenfällt, der dann unwürdigig den Rasen verlassen muss. Das ist wirklich keine schöne Vorstellung.
    Ins Stadion gehe ich übrigens in dieser Saison wirklich kaum wegen dem Fussball und der Mannschaft, sondern eher wegen der Leute, ein paar netten Gesprächen und einer guten Zeit. Fussball ist in dieser Saison leider tatsächlich mehr und mehr zur Nebensache geworden. Ich hoffe, dass das nächstes Jahr mit einem frischen Start wieder zurück kommt.

    Kann man, weil man diese Darbietungen kaum noch ertragen kann. Zum grössten Teil ist mir diese Mannschaft egal geworden, und deshalb kommt mir der bevorstehende Umbruch auch recht, vielleicht kann man hier in der nächsten Saison wieder ein paar Typen sehen, die eine gewisse Identifikation schaffen, das ist meine Hoffnung. Klos, Tego und Brunner sind derzeit die letzten aus der Riege, die den Fussball hier in den vergangenen Jahren geprägt haben, aber das ist auch bald Geschichte. Die Typen sind halt jetzt nach und nach weg, was bleibt sind ziemlich austauschbare Charaktere, nichts Identifikationsstiftendes. Das letzte mal, dass mir eine Arminentruppe so am Arsch vorbei ging, war das vor gut 10 Jahren von Ewald Lieben zusammengekaufte Horrorkabinett, da kann man sich kaum noch an die Namen erinnern, alles austauschbar. On top dann noch die flächendeckend miesen Leistungen und die Handlungsunfähigkeit der Gremien in der Trainerfrage, mir kommt es derzeit so vor, als ob der Verein im Inneren im Koma liegt.
    Arminia hat vor Jahren in der dritten Liga mehr Emotionen bei mir ausgelöst, als es jetzt der Fall ist.
    Kumpels aus dem Freundeskreis, die zu anderen Vereinen halten, können das auch kaum fassen, wie lethargisch sich der Verein in letzter Zeit präsentiert.
    Es waren übrigens gestern hundererte ausserhalb des Stadions, und da gab es auch keine Jubelszenen, als man das Geschrei und die Tormusik vernommen hat, der Tenor eher ein Schulterzucken und eben die Feststellung, dass das Leiden weiter geht.


    Da bin ich voll bei Dir. Ich habe sogar zwischenzeitlich gehofft, dass Hertha das 2:0 macht, damit wir abhauen können. Gestern wäre ich vermutlich auch in der 60. Minute gegangen, wenn der Zwischenstand das hergegeben hätte. Beim Ausgleich kam bei mir auch keine wirkliche Freude auf. Ich war eher verwundert und dachte "oh man, jetzt reden wir uns wieder ein Unentschieden schön". Traurig, dass es so weit gekommen ist, seit der geilen Truppe, die 2020 still aufgestiegen ist..


    Da bin ich zu 100% bei Dir! Die Körpersprache dieser Mannschaft war wirklich gruselig. Da war außer Ortega niemand, der mal andere angetrieben hat, dirigiert hat oder ein Zeichen gesetzt hat, weil er mal einem unnötigen Ball zuviel hinterhergelaufen ist. So wie Boateng kurz nach Anpfiff, der sich direkt in einen Schuss geworfen hat, der sicher ins Aus geht. Zwischendurch klatschen mal 1,2 Spieler in die Hände und das war es dann ... Man sieht einfach, dass da keine Mannschaft auf dem Platz steht. Jeder macht sein Ding und schleppt sich so durch. Nicht einmal beim Warmmachen gab es noch mal längere Zeit einen Kreis, wo z.B. der Kapitän eine Ansage gemacht hätte oder Ähnliches. Herha dagegen hat zur 2. Halbzeit ein Spalier für sich selbst gemacht... Ich habe wirklich selten in den 28 Jahren meiner "Fankarriere" eine so leidenschaftslose Truppe im Abstiegskampf gesehen.


    Wie lange dauert das eigentlihc bis zur Rücküberweisung?! Habe gegen Stuttgart mein Ticket darüber verkauft. Bisher aber nix erhalten.

    Wir warten auch seit 4 Wochen auf das Geld. Bis zu 14 Tagen steht auf der Seite. Wir haben bereits 2x zu Arminia und Eventim geschrieben und bekommen keine Antwort... 56 Euro die zum Monatsende erst mal in der Haushaltskasse fehlen. Kein Beinbruch, aber frech wenn man an anderer Stelle doppelt verdient, weil Tauschtickets dann deutlich teurer verkauft werden.

    Kurze Ergänzung noch: Ich arbeite selbst seit vielen Jahren im Marketing. Aus der Sicht von Agenturen und Marketingleuten macht Arminia durchaus vieles richtig und intelligent. Das aber auch vor allem dann, wenn man es auf ein Wirtschaftsunternehmen überträgt. Für einen Fussballclub, der in erster Linie von Emotionen der Fans lebt und den Werten, die er selbst so gerne vorgibt und propagiert, sieht das seit geraumer Zeit leider anders aus. Um das aber richtig einzuordnen: Es gibt so gut wie keinen Verein, der diese Kunst beherrscht, das Marketing so zu steuern, dass es sich anfühlt als wenn es tatsächlich aus Fansicht heraus gestreut wird. Es macht für mich eher den Anschein, als wenn sich Klub um Klub jeder von externen Agenturen beraten lässt, die zu schnellem Erfolg verhelfen sollen. Was monetär vermutlich auch funktioniert.

    Das
    Problem ist, dass man sich in der 1. Liga noch viel radikaler in dem
    finanziellen Hamsterrad des absurden Geschäfts befindet, als in der
    zweiten Liga. Das man dieses Spiel in der Form so mitspielt ist aus
    meiner Sicht schon der falsche Weg und genau das tut man ja, in dem man
    sich auf dieses Im- und Export-Geschäft fokussiert und den
    eingeschlagenen Weg des sympathischen, bodenständigen Vereins, der
    kontinuierlich eine identitätsstiftende Mannschaft aufbaut, verlässt.
    Damit hat man ja schon seit dem Aufstieg begonnen. Beispielsweise auch
    mit der Leihe von Doan und anderen Spielern.


    Auch hier:
    100%ige Zustimmung. Man hat in den letzten Jahren zunehmend die
    Mitglieder und Fans nicht mehr mitgenommen und nur gute Ansätze
    geliefert, aber nie wirklich gute Umsetzungen. Ich habe mich dazu auch
    einmal persönlich mit Herrn Laufer ausgetauscht. Mir fehlte es während
    Corona an verbindenden Aktionen zwischen Verein und Fans sowie
    Mitgliedern. Hier hätte man viel mehr machen können, um auch den
    zahlenden (!) Mitgliedern, dass Gefühl zu geben, dass sie was wert sind
    und das sie nicht vergessen werden. Z.B. Exklusive
    Online-Veranstaltungen etc. etc. ... Nun, wo man wieder ins Stadion darf
    bekommt man mitunter den Eindruck, dass man abgemolken wird, wo es nur
    geht. Die teuren Einzelkarten, Sondertrikots hier und da usw. ... Wenn
    wir beispielsweise bei dem Teuto-Trikot bleiben: Die Idee mit dem Trikot
    und dem Nachhaltigkeits-Spieltag ist top! Wirklich! Die Verbindung zum
    Teutoburger Wald usw. gefällt mir hier richtig gut. Das Trikot ist nicht
    meins vom Design, aber sei es drum. Darum will ich mich nicht streiten.
    Schade sind aber 2 andere Dinge: 1. Die Aktion kommt zur Unzeit! Dass
    es am 32. Spieltag gegen Hertha sportlich richtig heiß werden könnte,
    hätte man voraussehen können/müssen. Da wirkt so eine Aktion deplaziert
    wie Du hier ja auch richtig kritisierst. 2. Es wird pro Trikot nur ein
    einziger Baum gepflanzt. Das ist ein Witz! Man konnte schon Bäume für
    1-5 Euro pflanzen lassen und ich habe ein Handtuch zu Hause auf dem ein
    Etikett ist, dass behauptet, dass für jedes verkaufte Handtuch ein Baum
    gepflanzt wird. Wenn hier ein paar hundert Trikots verkauft werden ist
    das in Summe kaum etwas wert. Der komplette Erlös der verkauften Trikots
    müsste in die Aktion fließen und dazu müsste der Verein noch eine
    6-stellige Summe sponsorn, Spenden sammeln und einzelne Spieler Paten
    werden für den Wiederaufbau des Teuto. So wäre es rund und so würde ein
    Schuh draus. So wie es jetzt ist, sieht es fast schon nach Greenwashing
    aus, um PR abzugreifen, ohne wirklich etwas zu bewegen.

    Danke für den Zuspruch zu meinem Beitrag. Zu den Gegenstimmen: Klar, berechtigte Position, die ich Euch gerne lasse. Möget Ihr am Ende Recht haben und ich alles zu schwarz gesehen habe. Ich würde mich nicht dagegen wehren. Aber ich behaupte, dass ich meinen Verein kenne und vieles davon eher realistisch ist als zu negativ. Aber wie gesagt: Ich lasse mich gern eines besseren belehren.

    Berechtigte Kritik. Wenn das tatsächlich so bleiben sollte - wie es jetzt ja ist -, wäre das nicht zu akzeptieren. Deiner Aussage "Ein richtiger Ausbildungsverein hat einen guten Unterbau und schöpft daraus" stimme ich voll zu. Und genau das muss auch das Ziel sein, dass der Verein diesen Zustand erreicht. Die Frage ist, ob das jetzt sozusagen Kinderkrankheiten in der Startphase der Umsetzung dieses Konzepts sind, die irgendwann abgestellt werden, oder nicht. Ich gehe davon aus, dass das "Kinderkrankheiten" sind. Du musst eben irgendwie damit beginnen. Aber die bauen nicht für Millionen eine teures Trainingsgelände nur für die Profis. Das ist v.a. auch für den Unterbau gedacht. Ich für meinen Teil habe da also noch nicht das Misstrauen, dass das von Dir genannte Ziel gar nicht angestrebt wird.


    Diese Sache mit dem "Ausbildungsverein" ist ja damals erst aufgekommen als Neuhaus entlassen wurde. Das war in erster Linie zunächst einmal eine Rechtfertigungsstrategie. Dafür gab es auch zu Recht viel Kritik, weil man eben erst kurz vorher den Unterbau abgemeldet hatte. Ich bin der Meinung, dass so ein Konzept von innen heraus wachsen muss. Da muss man eben erst einmal gute Jugendmannschaften aufbauen mit entsprechenden Trainingsmöglichkeiten etc. und daraus dann auch Spieler ziehen, die man selbst einsetzt oder entsprechend verkauft. Das ist jetzt so einfach dahin gesagt, aber das ist im Endeffekt ein riesiges Projekt, was viel Zeit und Geld benötigt. Dazu kann man dann junge talentierte Spieler holen, die man dann weiter veräußert.


    Spieler einzukaufen und sie dann quasi schon vor der Verpflichtung wieder anzupreisen, ist aus meiner Sicht kein Konzept. Dabei geht es nur darum, kurzfristig finanzielle Erfolge zu generieren. Also im Grunde genau das, was alle eigentlich eh schon machen außer Bayern München. Mit dem einzigen Unterschied, dass man es offen kommuniziert.


    Ich glaube sofort, dass man das alles so aufbauen will, aber das hat selbst Bayern München über zig Jahre versäumt und jetzt erst mit dem Campus nachgeholt.



    Sehe ich zu 100% genauso und entspricht dem, was ich mit meinem Beitrag ausdrücken wollte.

    Meine Kritik am "Konzept Ausbildungsverein" ist, dass es die Entfremdung voran treibt und offensiv damit wirbst, Spieler zu kaufen, um sie schnellstmöglich wieder teurer zu verkaufen. So bekommt man dauerhaft keine Mannschaft zusammen gebaut und bekommt im Endeffekt nur einen Zirkus, der des Vorspielens wegen bei uns spielt (überspitzt gesagt). Und dann sind wir auch an einem Punkt, wo mir die Fantasie und der Wille fehlt noch ins Stadion zu gehen. Ich für meinen Teil gehe jedenfalls nicht für kurzfristigen Erfolg dort hin, sondern um mich mit Verein und Mannschaft zu identifizieren und emotional dabei zu sein. Das gibt man damit schnell auf. Ein richtiger Ausbildungsverein hat einen guten Unterbau und schöpft daraus.

    An den hier diskutierten Punkten ist leider viel dran.


    Ich habe
    gerade die aktuelle Folge von "Fussball MML" gehört, wo viel über
    Borussia Dortmund diskutiert wurde. Davon kann man viel auf Arminia
    übertragen: Man hat eine charakterlich gut funktionierende Mannschaft
    nach dem Ausftieg Stück für Stück aufgelöst und Leute wie Maier, die in
    die Bresche springen konnten, nicht gehalten. Stattdessen hat man voll
    auf die Linie "Zukunft" ("Ausbildungsverein") gesetzt und dabei
    einerseits zu wenig darauf geachtet, wer der Mannschaft direkt sportlich
    helfen kann und andererseits auch, wer charakterlich dazu in der Lage
    ist, eine Mannschaft zu führen, sie zusammenzuhalten und in schwierigen
    Situationen auch einmal voran zu gehen und andere mitzureissen. Außer
    Tego sehe ich hier leider niemanden mehr auf dem Platz, der das kann und
    der das auch tut.


    Ich habe den Abstieg
    für mich schon nach dem Stuttgart-Spiel besiegelt, da ich Wolfsburg und
    Bayern als klare Niederlagen einkalkuliert hatte und dieser Mannschaft
    charakterlich nicht zugetraut, mit dem Rücken zur Wand aus 4 Spielen
    noch 2-3 zu gewinnen.


    Der einzige Strohhalm
    der uns aus meiner Sicht noch bleibt, ist es mit einem einzigen Sieg
    auf den Relegationsplatz zu springen. Das halte ich nicht für unmöglich,
    weil es nicht komplett unwahrscheinlich ist, dass Stuttgart alle drei
    Spiele verliert. Unwahrscheinlicher in der Rechnung ist aus meiner Sicht
    eher die These, dass wir noch ein Spiel gewinnen können. Wie denn?
    Gegen wen denn?


    Hertha: Wir werden keine Chance in dem Spiel haben und das auf jeden
    Fall verlieren, weil die aufopferungsvoll kämpfen werden, um die letzten
    Punkte bei uns zu holen. Wohl möglich mit bis zu 5000 Herthanern.


    Bochum:
    Die können uns evtl. sicher in die zweite Liga stoßen und feiern
    zeitgleich ihren Klassenerhalt. Viel geiler kann es für die doch gar
    nicht laufen. Dazu an einem Freitagabend. Das Spiel ist prädestiniert
    dafür. Und dafür, dass es hinterher überall ordentlich knallt... was die
    sich bei der Ansetzung gedacht haben? Who knows... Arbeitsplätze
    sichern bei der Polizei im Ruhrgebiet vielleicht...
    Leipzig:
    Für die geht es am letzten Spieltag aller Voraussicht nach noch darum,
    den CL Platz zu sichern. Was das finanziell für den Konzern bedeutet
    dürfte klar sein. Klar, dadurch ist der Druck groß, aber auch die Klasse
    im Kader vorhanden, das auf den Platz zu bringen.


    By the way: Kostmann ist ein granatenstarker Typ. Der tut mir in der jetzigen Situation einfach nur leid!


    Also
    wenn Ihr mich fragt, hätte es uns in der momentanen Situation nicht
    schlimmer erwischen können, was den Spielplan angeht. Das Heimspiel
    gegen Stuttgart war bereits die Ultima Ratio und die wurde leider
    vergeigt. Seit dem läuft nur noch der Abspann dieses unwürdigen
    Ausklangs einer einstmals großen Arminia-Mannschaft, die ich 2020 als
    die sympathischste bezeichnet habe, die es in meiner "Fankarriere"
    jemals gab.


    Die Zukunft:


    Realistisch
    betrachtet ziemlich düster! Das "Konzept Ausbildungsverein" ist
    krachend gescheitert und muss sich dem Konzept einer gut
    funktionierenden und auch charakterlich aufeinander abgestimmten
    Mannschaft geschlagen geben. Der Höhepunkt der Rejek/Arabi Ära war 2020
    erreicht und es spricht gerade nicht viel dafür, dass dieser Status so
    schnell wieder erreicht werden kann. Man hat sich verzockt mit der
    Bundesliga und wollte zu viel. Ehrlicher und authentischer wäre es im
    Nachhinein wahrscheinlich gewesen, wenn man die Aufstiegsmannschaft zu
    einem Großteil zusammen gelassen hätte und dann auch gemeinsam wieder
    abgestiegen wäre, um dann Schritt für Schritt die Weichen zu stellen,
    die Mannschaft zu verbessern. Stattdessen hat man vorwiegend auf die
    Finanzen geguckt. Sowohl bei den Transfers (Spieler kaufen, um sie
    wieder teurer zu verkaufen) als auch bei den Fans (Preise gegen Bayern
    verdoppelt, Einzelkarten deutlich teurer verkauft etc., Logofarbe
    geändert, keine Vorteile mehr für Mitglieder etc.). Um es anders zu
    sagen: Es ist etwas Ähnliches passiert wie in der letzten
    Bundesliga-Ära: Man hat ein Stück weit die Bodenhaftung verloren und die
    Wege, die vorher zum Erfolg geführt haben, verlassen. Das ist schade
    und auch ein Stück weit traurig, dass es möglich ist, dass sich so etwas
    wiederholt.



    Es würde mich nicht überraschen
    wenn das Duo Arabi/Rejek das Schiff nun verlässt oder zumindest einer
    der beiden andere Wege geht. Ob das gut oder schlecht ist, ist zum
    jetzigen Zeitpunkt schwer zu beurteilen. Ich bin ja grundsätzlich für
    Kontinuität, aber dann Bedarf es auch der Einsicht, dass der
    eingeschlagene Weg nicht der richtige war für Arminia und man zukünftig
    wieder auf den Pfaden wandert, die einst zum Erfolg geführt haben - auch
    wenn es Rückschläge gibt.


    Die Situation ist jedenfalls äußerst
    kristisch. Hoffentlich nicht ganz so kritisch wie nach dem letzten
    Bundesliga-Abstieg und dem finanziellen Desaster, aber das Gebilde wird
    nach dem Abstieg äußerst fragil sein. Wenn man es nicht doch noch
    irgendwie schafft, einen Leitwolf wie Ortega zu halten (...) bleibt
    nichts mehr übrig. Die Mannschaft hat keinerlei eigenen Charakter mehr
    und steht auch für nichts. Identitätstiftende Wahrnehmung fällt äußerst
    schwer. Man steht also eigentlich an dem gleichen Punkt wie damals 2011
    in der 3. Liga. Es muss daher schon jetzt ein Fokus darauf gelegt
    werden, hier in aller Schnelle einen funktionierenden Neuaufbau zu
    starten, der auch im Sommer eine Mannschaft hervorbringt, die die Fans
    wieder begeistert. Und wenn es nächste Saison dann nur für Platz 10 in
    der 2. Liga reicht, ist es auch völlig OK. Wichtig ist, dass man sich
    alter Werte besinnt und die wieder konsequent lebt. Dann wird man in den
    nächsten Jahren auch wieder an der Tür zur Bundesliga klopfen. Ob das
    so erstrebenswert ist, ist allerdings ein anderes Thema, aber das führt
    hier heute zu weit.

    Es gilt der alte Spruch "besser spät als nie", aber ich fürchte auch, dass es jetzt zu spät ist. Nach dem Mainz-Debakel wäre ein passender Zeitpunkt gewesen inkl. der darauffolgenden Länderspielpause. Jetzt steht man mit dem Rücken zu Wand und hat im Kader kaum noch Auswahlmöglichkeiten, um die Truppe noch mal durchzumischen. Dennoch ist es richtig, jetzt noch mal alles zu versuchen. Vielleicht geschehen ja noch Wunder!? Der Klassenerhalt wäre eines - zum jtzigen Zeitpunkt.


    Wenn das schief geht, steht Arabi in der Verantwortung für das Treuebekenntnis zu Kramer und dem "Ausbilungskonzept".

    Daß die Jungs nicht nur "aus dem Grund zusammen spielen, weil ihnen dort versprochen wird, "den nächsten Schritt" machen zu können", sondern sich auch mit dem Verein identifizieren, liegt an uns Fans. Wenn hier nur über Einkaufs- und Verkaufspreise spekuliert wird, sagt das doch schon manches aus...


    Suhlt euch nur weiter in eurer pomadigen, selbstbemitleidenden Anspruchsphantasie...

    Selten so einen Schwachsinn gelesen. Als Fan habe ich sicher kein Interesse daran, mit Spielern einen Reibach zu machen. Als Fan möchte ich eine Mannschaft sehen, die sich zerreisst und mit der ich mich identifizieren kann. Arabi hat vor der Saison deutlich gesagt, dass Spieler gekauft werden, um sie wieder teurer zu verkaufen. Mit so einer Aussage, gibst Du den Spielern ja schon einen Freifahrtschein, sich zurückzulehnen, sobald dann andere Angebote rein flattern. Wimmer hat das ja schon deutlich bewiesen. Erwarten würde ich stattdessen, dass Transfers so begründet werden, weil man mit dem Spieler etwas aufbauen will etc.


    Ich habe keine wilde Anspruchsphantasie. Ich will einfach nur eine Mannschaft sehen, die als Mannschaft zusammen spielt und Woche für Woche beweist, dass sie alles rein legt um gemeinsam etwas zu erreichen. Wenn das schon zu anspruchsvoll oder zu "romantisch" ist, von einem Mannschaftssport zu erwarten, dass er entsprechend so funktioniert und gelebt wird, dann weiß ich es auch nicht mehr.


    Wenn dieses tolle Konzept vorsieht, jedes Jahr neue Spieler zu kaufen, die dann wieder nach der Saison für hohe Erträge verkauft werden, bevorzuge ich ganz klar den sportlichen Misserfolg und verfolge die Arminia lieber in Liga 2-4, wo diese Gesetze in der Form so vielleicht noch nicht gelten. Wenn das der "Preis" für die 1. Liga ist, will ich sie jedenfalls nicht und dann ist für mich der Zeitpunkt gekommen, mich endgültig vom Profifussball abzuwenden. Ich möchte zumindest die Perspektive haben, eine solche Mannschaft sehen zu können, wie die Aufstiegstruppe 2020. Wenn ich nur 11 austauschbaren Entertainern zujubeln soll, die für ihre eigene Karriere vorspielen, schaue ich mir in der Zeit lieber einen Film an.



    Noch eins, was am Wort "Umbruch" verstehst du nicht?


    Was mich stört, ist dass man eine Situation zulässt in der die halbe Mannschaft auf dem Absprung ist weil die Verträge auslaufen (Castro, Klos, Ortega, Brunner, Nilsson, Kunze, Pieper, Andrade) und zusätzlich durch Aussagen wie oben zitiert noch den "Perspektivspielern" (Wimmer, Hack, Serra, Okugawa, Krüger, Ramos etc.) in Aussicht stellt, den Verein nach der Saison gegen ein besseres Angebot verlassen zu dürfen, wenn die Ablöse passt. Das hat für mich nichts mit einem Umbruch zu tun, wo ich etwas aufbauen will. Es sieht eher nach Auflösungerscheinungen aus.


    Wünschen würde ich mir stattdessen so etwas wie eine Vision, welche Mannschaft man in welchem Zeitraum aufbauen will und wer die Säulen dafür sein sollen.

    Ach, nach gut einem Jahr gilt das Konzept schon als gescheitert, nur weil man nicht im gesicherten Mittelfeld steht... Ein Jahr, in dem du nicht alles neu machen kannst, sondern das ein Kompromiss des Umbruchs ist. Einige Spieler sind, und das ist normal so, noch gar nicht richtig in der Liga angekommen, von Leistungsstabilität mal gar nicht zu sprechen. Da reicht ein früher Rückstand, und es sind nicht mehr alle voll dabei.
    Man hat uns versprochen, man wird mit seinen Mitteln, die man zu Verfügung hat, alles versuchen, die Klasse zu halten. Und das seh ich zumindest auch so erfüllt... Mehr ist halt noch nicht drin... Trainerwechsel? Eventuell hilfts, aber um nächste Saison noch krasser an der Wand zu stehen als Fürth?
    Ach, wenn man die Klasse gehalten hat, könnte man ja Spieler kaufen, die Erfahrung und Stärke haben, Arminia im Mittelfeld zu etablieren...machen alle anderen ja auch! Wer das denkt, der hat seit anderthalb Jahren, ach was, seit 11 Jahren aber auch gar nichts kapiert.


    Ich sehe keinen Sinn drin, was zu ändern, außer man lernt dazu. Kramer scheint im Team gut anzuzkommen, ist sogar ein Faktor um Talente zu gewinnen. Er scheint auch unter Kollegen ein sehr gutes Standing zu haben und sehr gut akzeptiert zu sein, da braucht es kein Gehampel auf PK's. Oder ist es so wichtig, "Käsebrötchengeschichten" zu lesen?
    Als sei es ein Wettbewerb, die unterhaltsamste PK abzuliefern. Ist es aber nicht, auch mit Witzen steht der gleiche Mist in der Journaille... Meinetwegen können die auch Faltblätter mit Infos austeilen...


    Ich weiß wirklich nicht, welche Identifikationprobleme nun mache haben? Wir sind Arminia, Nackenschläge erduldend, Schicksalserprobt, aber stur, kämpferisch und hartnäckig... und wir kommen immer stärker wieder.


    Schön, dass es auch noch die gibt, die bedingungs- und kritiklos alles abfeiern und sich mit einer Mannschaft identifizieren können, die nur aus dem Grund zusammen spielt, weil ihnen dort versprochen wird, "den nächsten Schritt" machen zu können. Dafür fehlt mir persönlich jegliches Verständnis und dafür bin ich auch kein Anhänger des Sports oder des Vereins.


    Ansonsten hat wohl so ziemlich jeder gesehen, dass mit der Mannschaft auch mehr drin war. Die Qualität, die große Teile der Mannschaft hat, hat man ja gesehen. Dass die Form von Dezember bis Februar nicht konstant gehalten werden konnte ist schon schade und kann sicherlich auf den Trainer zurückgeführt werden. Andererseits ist der Knackpunkt im jetzigen Gebilde aus meiner Sicht ganz klar der kommende Zerfall der Mannschaft, die kein TEAM mehr ist und somit auch keinen Grund mehr hat, sich für irgendwas den Ar... aufzureissen. Eine solche Sitaution darf man als Verein nicht zulassen und wenn das sogar zum Konzept gehört ist es für mich gescheitert.


    Ich bin der Meinung, dass es immer der Anspruch sein muss, ein funktionierendes Team aufzubauen, was möglichst lange zusammenbleibt. Dann entstehen große Mannschaften, die auch etwas erreichen und sich möglicherweise auch dauerhaft in der Bundesliga etablieren. Wenn mal einer das Schiff verlässt - geschenkt, aber die halbe Mannschaft?