Beiträge von 1.BFC

    Es ist absolut außergewöhnlich, dass ein Sieg in der 93. Minute mit so wenig Euphorie und Stimmung begleitet wird, wie dieser. Nach dem Spiel herrschte totale Ernüchterung im Publikum, wie ich sie in Jahrzehnten unter diesen Rahmenbedingungen noch nicht erlebt habe!


    Nun kann man natürlich auf Zahlen verweisen, die das Dargebotene noch irgendwie positiv erscheinen lassen. Aber so macht Fußball auf der Alm gar keinen Sinn. Einfach gruselig.

    Ich drücke schon mal vorsichtshalber mein Unverständnis darüber aus, bei unserer lahmenden Offensive Schroers, Becker und Kunze vorne reinzustellen.


    Einmal mehr nicht reagiert auf die Schwäche, da muss er jetzt aber langsam mal zeigen, dass er auch Tore schießen lassen möchte!

    Wenn man jetzt nur Fakten sprechen lässt, stehen bei 69% Ballbesitz 11 Torschüsse, 7 aufs Tor, 4 daneben.


    Bei insgesamt 96 Minuten Spielzeit sind wir damit 66 Minuten in Ballbesitz. In Ballbesitz brauchen wir also 6 Minuten, um zu einem Torschuss zu kommen und über 9 Minuten, bis ein Ball auf das Tor kommt. In Ballbesitz!

    Die Zuschauer warten also ungefähr 9 Minuten im Spiel auf einen Torschuss ihrer Mannschaft. Etwas mehr als jeder zweite geht auf das Tor.

    Der Gegner schafft bei 31% Ballbesitz 7 Torschüsse und 2 auf das Tor. Der Gegner braucht also 4,5 Minuten Ballbesitz für einen Torschuss, 15 Minuten für einen Schuss auf das Tor.


    Meine Bewertung: Auch die Zahlen decken es gnadenlos auf, wie harmlos die Offensive ist. Daten einer Spitzenmannschaft gegen einen Abstiegskandidaten sehen anders aus.


    Klar, die nackten Zahlen muss man im Kontext sehen. Aber selbst dann, wenn sich eine unterlegene Mannschaft nur hinten rein stellt, muss man die Überlegenheit trotzdem in über 20 Abschlüsse umwandeln. Sonst lahmt es eben im Spiel, Herr Kniat, auch, wenn Sie das gestern super fanden!

    Tja, wenn man die Beiträge, die ich jetzt so beim Überfliegen gelesen habe, kann man die Mehrheitsmeinung so zusammenfassen: Die Mannschaft könnte mehr, sprich, ein absolutes Spitzenteam sein, wenn Kniat es schafft, endlich die Handbremse zu lösen!


    Übrigens auch meine Meinung, der Trainer ist jetzt gefragt, durch Aufstellung, Taktik und Auswechslungen zu zeigen, dass er auf dieses mutlose, auf Kontrolle ausgelegtes Gekicke reagieren kann.

    In der letzten Saison hat er im ersten Teil zügellos nach vorne spielen lassen und so ein 8-Tore-Spektakel wie gegen Saarbrücken ist doch hoch attraktiv. Dann stellt er um, den drohenden Abstieg zu vermeiden und zeigt sich somit lernfähig. Nun verliert die Truppe kaum noch, kassiert in fünf Spielen vier Tore (Slapstick Kerken, unberechtigter Elfer, Standardtor was eigentlich Abstoss war und ein Jubeljahretreffer) - auch nicht richtig. Welche der beiden Mannschaften hat eigentlich gestern auf Sieg gespielt und welche wollte alles, nur nicht verlieren?

    Ob es in die Rubrik lernfähig gehört, wenn ein Trainer es schafft, eine selbstverschuldete desolate Defensive zu stabilisieren oder ob das schlicht seine Aufgabe nach ein paar Klatschen ist, könnte man diskutieren.


    Und Du beschreibst ja eigentlich genau das Problem: Er hat keine Balance gefunden. Vom Hurrastil zum Catenaccio. Und alles verschwunden, was uns hier mal unter Kniat und von ihm selbst versprochen wurde.


    Aber wenn er lernfähig ist, dann werden wir in den nächsten Spielen ja sehen, dass er die Truppe etwas mehr von der Leine lässt, das nach hinten top funktionierende Korsett etwas lockert, zumindest situationsangemessen, um vorn endlich etwas Dampf zu entfalten, mehr Tempo reinbringt und dazu Kunze vielleicht nicht auf Rechtsaußen bringt und vor allem nicht nur taktisch denkt, sondern auf etwas mehr Gier und Biss und Tempo setzt. Und zum Tempo gehört immer auch Risiko und das scheint er nach den sicher auch für ihn belastenden Erfahrungen in der letzten Saison nicht mehr eingehen zu können.

    Als bekennender Mitch Kniat Skeptiker wollte ich mich gerade im entsprechenden Forum etwas umschauen und muss doch sagen, dass das Niveau ermüdend geworden ist.


    Da müssen eigene Beiträge mit zig Hohn-lol Smileys begleitet werden, Terrier s Kommentare werden mit „sitz“ kommentiert und das auch noch geliket und sonst geht es nur darum, dem anderen zu zeigen, dass er Unsinn redet.


    Die totale Tik Tokifizierung und Intellektuelles Niveau gleich null.


    So macht das keinen Spaß und mich würde es nicht wundern, wenn ich jetzt den üblichen Hinweis bekäme, dann fernbleiben zu können.


    Das mache ich ja schon, so gut es geht, aber ein wenig Austausch, in dem gern mit harten Bandagen gekämpft wird, aber eben auch mehr Substanz spürbar ist, wäre doch schön.