Bis vor wenigen Wochen hab ich die Konstellation Fronzeck-Arminia noch relativ positiv bis neutral gesehen. MF hat auch in schwierigen Situationen Ruhe bewahrt, hat versucht, Druck von der Mannschaft zu nehmen. Das habe ich, trotz der spielerisch teilweise schlimmen Vorstellungen, als positiv angesehen. Allerdings geht mir dieses allwöchentliche "ich stelle mich vor die Mannschaft" mittlerweile extrem auf die Eier. Nur dadurch, dass man immer wieder die Erfahrung im Abstiegskampf beschwört, ist ein Nichtabstieg noch lange nicht gegeben. Der Trainer lebt momentan leider genau das vor, was die Mannschaft auch auf dem Platz zeigt: ein Punkt reicht und wenn man ordentlich gespielt hat, ist es sogar nicht mal schlimm zu verlieren.
Mir fehlt in der Mannschaft der absolute Siegeswille, ein Zeichen, den Kampf absolut anzunehmen und egal wie, als Sieger vom Platz zu gehen. Aber wie soll in der Mannschaft dieser Wille vorhanden sein, wenn MF es nicht, aber auch wirklich überhaupt nicht vorlebt.
Wie kann man jede Woche auf's Neue betonen, die Mannschaft hätte alles gegeben und für ihre Möglichkeiten das Beste rausgeholt? Man gibt der Mannschaft so doch quasi einen Freifahrtschein, die Spiele mit halber Kraft zu Ende spielen zu können, ohne Konsequenzen zu fürchten. Absolut unverständlich und vor allem in dieser Situation psychologisch das Schlechteste, was man machen kann.
Außerdem ist mir Fronzecks Taktik mittlerweile mehr als nur EIN Dorn im Auge. (Das Spielerische ist mir mittlerweile egal, wenn die Taktik nur auf Erfolg ausgerichtet wäre.) Es zeigt sich, zumindest ist das mein Eindruck, sein nicht vorhandener Wille, kämnpfen und gwinnen zu wollen. Jede Woche wird auf's Neue der gleiche Käse gespielt. Selbst die Feststellung, dass die Taktik nicht fruchtet, scheint kein Grund zu sein, etwas verändern zu müssen. Innerhalb eines Spiels scheint je nach Spielstand eine Änderung in Richtung offensivere Ausrichtung nicht möglich zu sein. Als Beispiel sei hierfür die gestrige Einwechslung von Janjic genannt, der doch tatsächlich ca. 60-90 Sekunden vor dem Abpfiff auf's Feld geschickt wurde. Nochmal alles nach vorne werfen sieht sicherlich anders aus, als gestern gezeigt. Erst recht, wenn man weiß (und ich geh davon aus, dass Fronzeck es umgehend mitbekommen hatte), dass Cottbus seit der 72. Minute führte.
Ich würde mich freuen, wenn es nicht so wäre, aber es ist davon auszugehen, dass MF auch in den noch verbleibenden Spielen nicht wirklich etwas ändern wird und dann ist davon auszugehen, dass ich die nächsten vier Wochen durchgehend kotzen werde. Erst recht, wenn man weiß, dass es, trotz aller spielerischen Defizite, in diesem Jahr so einfach wie in den letzten Jahren nicht sein wird, die Liga zu halten. In den letzten fünf Jahren brauchte man zum gleichen Zeitpunkt (nach 29. Spieltagen) zwischen 2 und 6 Punkten mehr um den 15. Tabellenplatz zu besetzen (3,8 Punkte im Schnitt).
Welcher Arbeitnehmer kann es sich bitteschön erlauben, bei Misserfolg nichts an seiner Arbeit zu ändern, ohne die Arbeitspapiere zu bekommen?!? Eine Trennung vom Trainer UND eine Nichtwiederwahl des Vorstandes können nur die einzige Konsequenz sein