So ist es, Pasi. Das war nämlich spielbezogener Support der Mannschaft, als sie es aus Sicht des Publikums benötigte. Kriegt man natürlich beim Durchorgeln des Gesangsbuch mit Rücken zum Spielfeld nicht so mit. Gott, das war einst auf Block 5-6 wirklich noch ne ganz andere Nummer. Was ist die Stehgerade da damals teils spontan eskaliert, auch mal mit kreativen und teils aberwitzigen Gesängen, die aus allen möglichen Richtungen kamen.
Am traurigsten fand ich aber die Totenstille direkt nach Abpfiff. Als es ausnahmsweise mal so richtig Grund gab, die Mannschaft zu feiern und nicht nur sich selbst, fiel dem Kinderchor leider so spontan nichts mehr ein.
Ich weiß, die „gute alte Zeit“ kommt nicht wieder und vielleicht schauen wir, die wir wie ich seit 25 Jahren oder länger zur Alm rennen, da auch mit einer gewissen Verklärtheit auf die Vergangenheit. Die handelnden Personen in der heutigen Fanszene, die ohne Zweifel mit viel Herzblut dabei sind, können im Grunde nix dafür. Die kennen es auch nicht anders.
Ich hätte mir eh gewünscht, dass man die Champagner-Etage einst auf der neuen Haupt in die Oberränge verbannt und unten eine Steh-Gegengerade behalten hätte. Dann wäre die damals im Profifußball nahezu einmalige Almstimmung und ggf. ein Stück weit die Form der etwas diverseren Fankultur vielleicht etwas mehr konserviert worden. Auch ein Grund, warum ich das Wegreißen meines geliebten Block 5 damals nicht auch noch durch den Kauf einer ironischerweise „Fan-Anleihe“ benannten Subvention unterstützt habe. Das mal nur meine Gedanken zu diesem Thema, das mich by the way seit Langem nervt. Und zwar so sehr, dass ich heute in einer ruhigen Minute vom stillen Leser mal wieder zum Schreiber geworden bin. Gruß in die Runde.