......und eine falsche Einschätzung meinerseits zugeben.
Wie schon mal gesagt, wenn das mit dem Aufstieg verbunden ist...nichts lieber als das!
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Uwe Rapolder lässt Bielefeld träumen
Arminia nach sechs Siegen in Serie unter dem neuen Trainer wieder auf Bundesliga-Kurs
Berlin/Bielefeld - - Oft hat man das nicht erlebt auf der Bielefelder Alm, die jetzt Schüco-Arena heißt, damit ihr Besitzer, die ewig klamme Arminia, zu mehr Geld kommt. Das als ebenso begeisterungsfähig wie kritisch geltende Publikum, mit einem hohen Studenten-Anteil durchsetzt und von daher jeder Form von Heldenverehrung skeptisch gegenüber stehend, feierte in Sprechchören einen Mann: Uwe Rapolder (45). Der Trainer des DSC Arminia, stand am Montagabend im Mittelpunkt der Ovationen nach dem furiosen 3:0 (1:0) im Spitzenspiel der Zweiten Liga gegen Alemannia Aachen.
Sieben Wochen erst ist Rapolder in Ostwestfalen, aber schon jetzt hat er dort mehr Bonuspunkte gesammelt als viele seiner eher spröden Vorgänger, mögen sie nun Middendorp, Gerland oder Möhlmann heißen. Was auch damit zusammen hängt, dass der Dressman-Typ dort Punkte sammelt, worauf es im Fußball vor allem ankommt: in der Tabelle. Sechs Siege in den sieben Spielen unter seiner Ägide hat Arminia gewonnen bei einem Remis zum Einstand. Nun steuert der Ungeschlagene, der nach seinem Rauswurf in Ahlen 15 Monate arbeitslos war, überraschend Bundesliga-Kurs, den der Klub bei seinem Amtsantritt bei sechs Punkten Rückstand auf die Aufstiegsränge schon offiziell abgehakt hatte.
Es wäre der siebte Aufstieg der Bielefelder, die ohnehin Rekordaufsteiger sind. Die Lage ist hervorragend: Arminia ist Zweiter, fünf Spiele vor Schluss hat man fünf Punkte Vorsprung auf Platz vier. "Wenn wir Sonntag in Aue gewinnen, sind wir durch", sagt Stürmer Marco Küntzel. Eine Aussage, die nicht nach Rapolders Geschmack ist. Fünf Punkte, rechnet er selbst vor, brauche Bielefeld noch aus den letzten fünf Spielen. Aber schließlich hat er selbst ja dafür gesorgt, dass das Team nach dem überraschenden, von Querelen mit Schatzmeister Roland Kentsch motivierten Abgang von Benno Möhlmann nach Fürth neues Selbstbewusstsein getankt hat. "Der Erfolg ist ein Verdienst des Trainers. Er hat das System umgestellt und die Mannschaft gut eingestellt", lobt Detlev Dammeier, der wie viele andere Profis noch nicht weiß, ob er bleibt.
Denn Arminia kann nur im Falle des Aufstiegs das Gehaltsniveau halten, der Etat verdoppelt sich dann auf 22 Millionen Euro. Ansonsten drohen Reduzierungen um bis zu 30 Prozent. Schon im Laufe dieser Saison reduzierte der Klub den Profis nach langem Hickhack das Gehalt um fünf Prozent und zahlte immer wieder erst mit Verspätung.
Ein Aufstieg käme also zur rechten Zeit. Für diesen Fall befürchtet Schatzmeister Kentsch auch keinen Unbill von der DFL. Deren Antwort auf das Lizenzierungskonzept blicken sie gespannt entgegen auf der Alm, und Kentsch sagt: "Bleiben wir in der Zweiten Liga, wird es wie immer Bedingungen geben. Steigen wir auf, kann ich mich drei Monate in die Sonne legen." Udo Muras